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2018 Blauer Silvaner trocken

Weingut Edelhof


Orange-Wine, unfiltriert. 2 Wochen auf der Maische vergoren. Sieht aus wie ein Rosé, schmeckt wie ein Roter, ist aber ein Weißwein.

Speiseempfehlung: Zu opulentem Essen.

Weitere Informationen zur Rebsorte

Blauer Silvaner

Gemessen an den 1.200 Hektar Rebfläche, welche der Grüne Silvaner in seiner gefühlten Heimat Franken einnimmt, ist mit gerade einmal 20 Hektar Blauer Silvaner nahezu verschwindend gering repräsentiert.

Zu verdanken haben wir den Umstand, dass wir heute überhaupt wieder Blauen Silvaner trinken können, dem Winzer und Rebenzüchter Kaspar Steinmann aus Sommerhausen. Er entdeckte 1964 in einer seiner Silvaner-Rebanlagen einen einzelnen Stock mit blauen Trauben. Nach umfangreichen Tests und Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich um einen „Blauen Silvaner“ handelte, welcher als ausgestorben galt. Zielstrebig vermehrte er diesen Stock in seiner Rebschule weiter und behandelte ihn züchterisch, bis der Blaue Silvaner schließlich 1984 als eigenständige Sorte beim Bundessortenamt eingetragen wurde.

Bereits in den 1970er-Jahren wurde in Randersacker die erste Anlage mit Blauem Silvaner in ganz Franken gepflanzt. Dies beruhte damals wahrscheinlich auf einer Verwechslung beim Pflanzgut. Somit gebührt Randersacker, wenn auch dem Zufall geschuldet, der Titel „Neue Ur-Heimat“ des kommerziellen Anbaus des Blauen Silvaners.

Dank natürlich entstandener Mutationen gehören auch noch der „Gelbe Silvaner“ und der „Rote Silvaner“ zur Familie. Allerdings werden beide kaum reinsortig an- und ausgebaut, sondern stehen zusammen mit einer Vielzahl anderer Sorten in uralten Weinbergen im sogenannten „Gemischten Satz“ oder „Altfränkischen Satz“.

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Datenblatt 2018 Blauer Silvaner trocken

Weinart
Weißwein
Rebsorte
Blauer Silvaner
Jahrgang
2018
Geschmack
trocken
Terroir
Muschelkalk
Empfohlene Trinktemperatur
12°
Qualitätsstufe
Deutscher Landwein Main
Frankenwein aus
Randersacker
Weingut / Anbieter / Gutsabfüllung Franken
Weingut Edelhof
Herrngasse 2
D-97236 Randersacker
Artikelnummer
FWL7455
Lieferzeit
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Versand durch
Weingut Edelhof
Preis/Liter
12.00 €/Liter 
Inhalt pro Flasche
750ml
Säuregehalt
4,4 g/L
Alkoholgehalt (vol.)
14,5%
Restzucker
1,0 g/L
Allergene
enthält Sulfite

Das Weingut "Weingut Edelhof" stellt sich vor

Das Weingut Edelhof in Randersacker war einst Sitz der Edlen von Randersacker. Der Edelhof ist historisch eines der ältesten Weingüter in Randersacker und besteht aus einer Gebäudegruppe mit teilweise markanten Volutengiebeln.

Die Familie des Würzburger Beamten und Ratsherren Georg Reibelt hatte das Haus in der Herrngasse 2 im Jahre 1692 anstelle des durch den Dreißigjährigen Krieg zerstörten Edelhofes der Ritter von Randersacker an gleicher Stelle bauen lassen. Zunächst erbte die Familie Schild den Edelhof. Nach dem Tod von Hofkanzler Schild fiel das Erbe an Baron Seethal zu Laubach, der eine Schild zur Frau hatte. Ihm war bei der Teilung des Nachlasses auch der Edelhof zugefallen. Ihn kaufte Balthasar Neumann mit Wein und allem anderen „und kam so zu dem Gut, das weder Steuer noch Zins lehnbar ist“. Die andere Hälfte des geteilten Edelhofes besaß der Geheime Rat und Syndikus des Würzburger Domkapitels Habermann.

1982 erwarb die Familie König den Edelhof. Das heutige Weingut wurde im Frühjahr 1995 eröffnet. Heute bewirtschaften German und Andrea König 10 Hektar Rebfläche.

Weinbautradition
Die Weinbautradition des historischen Edelhofes geht bis auf Peter Ritter von Randersacker zurück, der 1541 verstarb. Erstmals urkundlich erwähnt 1303.

Rebsorten
Angebaut werden Reben der Weißweinsorten Silvaner, Riesling, Blauer Silvaner, Traminer, Müller-Thurgau, Scheurebe, Bacchus und Weißburgunder, sowie die Rotweinsorten Spätburgunder, Domina und Dornfelder.

Weinstube
Dem Weingut angeschlossen ist eine Weinstube, die jeweils Samstag und Sonntag ab 14.00 Uhr geöffnet hat und neben hauseigenen Weinen auch fränkische Spezialitäten anbietet.

Platzangebot
Im Sommer bietet das Hinterhöfchen einen romantischen Platz im Außenbereich. Die Reibelstube bietet Platz für etwa 45 bis 50 Personen. In der Neumannstube können bis zu 35 Personen essen und trinken.

zum Weingutsportrait

Verkostungsnotiz 2018 Blauer Silvaner trocken

Tradition und Moderne gehen auf dem Edelhof von Familie König Hand in Hand. Die Weinbautradition des Anwesens reicht bis in das 16. Jahrhundert und geht auf das Geschlecht der Edlen von Randersacker zurück. Des Weiteren reihen sich solch berühmte Namen wie Balthasar Neumann in die Liste der Eigentümer des Anwesens ein. Für die Moderne steht Familie König, welche das Anwesen 1982 erwarb und im Jahr 1995 den Betrieb des heutigen Weingutes aufnahm.

Von den 10 Hektar Anbaufläche ist das Gros mit für die Region Franken typischen Rebsorten wie Silvaner, Müller-Thurgau und Bacchus bei den weißen Sorten sowie Domina und Spätburgunder bei den roten Varietäten bepflanzt. Daneben spielen aber auch wertvolle Nischen- und Ergänzungssorten wie Riesling, Traminer, Weißburgunder und Blauer Silvaner eine Rolle.

Aus letzterer wurde auch unser aktueller „Wein der Woche“ gekeltert. Er steht, was zunächst etwas paradox anmuten mag, gleichzeitig für Tradition und Moderne. Ich will Ihnen gerne erklären, weshalb dies so ist. Es handelt sich um einen sogenannten „Orange-Wine“. Ein aus weißen Trauben mittels Maischegärung (Schalen werden mitvergoren) gewonnener Wein. Das ist aus meiner Sicht die kürzeste und prägnanteste Definition. Sämtliche anderen Details, welche für so manchen Wein-Freak fast schon zur Glaubensfrage mutieren, sind in meinen Augen nur fakultativ. Egal, ob es um das Thema Schwefelgabe Ja oder Nein, Ausbau in Tonamphoren oder Dauer der Gärung bzw. Dauer des Schalenkontaktes nach der Gärung geht. Der Name „Orange-Wine“ geht auf die in der Regel kräftigere, manchmal fast schon orange-gold getönte Farbe mancher Vertreter der Gattung zurück. Besonders die ungeschwefelten Exemplare weisen eine kräftige Farbe auf.

Einerseits handelt es sich bei dieser Form der Weißweinbereitung um eine der ältesten Formen der Weinbereitung, welche bereits vor Jahrtausenden in Georgien praktiziert wurde, aber mehr oder weniger wieder in Vergessenheit geraten ist. Andererseits sind „Orange-Wines“ modern und trendy, weil vor Jahren eine Wiederentdeckung dieser Praxis erfolgte und ein richtiger, kleiner Boom ausgelöst wurde. Fast jedes Weingut, welches etwas auf sich hält, hat heutzutage einen maischevergorenen Weißwein im Programm.

Der „Orange-Wine“ von Familie König weist neben der Maischegärung allerdings noch eine zusätzliche Besonderheit auf. Es handelt sich zwar beim Blauen Silvaner um eine weiße Rebsorte, aber aufgrund der Blaufärbung der Schalen ergibt in diesem Fall die 14 Tage dauernde Vergärung auf den Schalen einen besonders farbintensiven, kräftig roséfarbenen „Orange-Wine“. Normalerweise reicht das Farbspektrum der Sorte von strohgelb über zwiebelschalenfarben bis – in Ausnahmefällen – maximal lachsrosa.

In der Nase zeigt er sich betont würzig und bewegt sich vom Fruchtspektrum her in einem Bereich, welchen man sonst eher von Rotweinen kennt. Vor allem Pflaume, Zwetschge und sogar etwas Rote Johannisbeere nehme ich wahr.

Am Gaumen präsentiert er sich mit gerade 1 g/l Restzucker fränkisch trocken. Auffällig ist sein hoher Alkoholgehalt von 14,5 % Vol. Hier wurde offensichtlich auf hochreifes Traubenmaterial gesetzt. Diesem Ziel spielte natürlich auch der heiße Jahrgang 2018 in die Karten. Das spannende bei dieser speziellen Form von Wein ist, dass durch die Maischegärung eine rotweinähnliche Struktur vorhanden ist, welche dem Wein ein stützendes Korsett verleiht und den hohen Alkohol etwas zähmt und in die Gesamtstruktur einbindet. So verwundert es nicht, dass der Wein eine kräftige Struktur am Gaumen besitzt und mit phenolischen, tanninigen Komponenten aufwartet. Auch geschmacklich bewegen wir uns mit einem ausgeprägten Zwetschgenaroma wieder im Rotweinbereich. Die Säure ist sehr rund und weinig, was dem Wein ein rundes und volles, ja harmonisches Erscheinungsbild verleiht. Man kann diesen besonderen Tropfen fast schon kauen. Das ist mit Abstand der außergewöhnlichste Blaue Silvaner, den ich bis dahin verkostet habe. Und das will etwas heißen in Anbetracht des von Haus aus gegebenen Exotenstatus der Sorte. Auch der Preis, immerhin noch im einstelligen Bereich liegend, scheint mir für diese spezielle Art von Wein mehr als angemessen. Ich habe schon viele „Orange-Wines“ für das Doppelte und mehr gesehen.

ausverkauft

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