2021 Nordheimer Vögelein Rosé Spätlese trocken
Knoblach Dieter
Üppige Fruchtigkeit gesellt sich zu einer schönen Würze, welche an Kräuter und Blattgrün erinnert.
Rosé aus den Rebsorten Spätburgunder und Domina.
Speiseempfehlung: Zu würzigem Käse und zum Grillen. Aber auch Fleisch.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Rosé
Kennen Sie den Unterschied zwischen Rosé und Weißherbst?
Ganz grundsätzlich dürfen Rosé-Weine nur aus roten Trauben gekeltert werden. Allerdings steht es dem Winzer frei, mehrere Rotwein-Sorten zu verwenden. Der Weißherbst ist im Prinzip auch ein Rosé-Wein, für welchen aber jeweils nur eine Rebsorte zugelassen ist, das heißt, er muss sortenrein gekeltert werden. Außerdem handelt es sich immer mindestens um einen Qualitätswein. Rosé-Weine können auch der Kategorie der Tafelweine angehören. Besonders gerne verwenden deutsche Winzer für ihre Weißherbst-Weine die edle Sorte Spätburgunder.
Datenblatt 2021 Nordheimer Vögelein Rosé Spätlese trocken
Das Weingut "Knoblach Dieter" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2021 Nordheimer Vögelein Rosé Spätlese trocken
Frei nach Robert Lembke könnte die heute gestellte Frage lauten: „Welchen Rosé hätten S' denn gern?“ Einen von der „hedonistischen“ Sorte oder einen eher seriösen Vertreter?
Sollten Sie zu letzterem tendieren, so sind Sie hier genau richtig. Sollten Sie doch eher zu der Hedonisten-Version neigen, so sind Sie ebenfalls richtig. Die pinkfarbene Spätlese aus der weithin bekannten Lage „Nordheimer Vögelein“ vereint das Beste aus beiden Welten in sich. Ich vermute, dass einer der Gründe die Auswahl der verwendeten Rebsorte(n) ist.
Wie in den allgemeinen Informationen zum Thema Rosé ja bereits geschrieben steht, muss ein Rosé-Wein ausschließlich aus roten Trauben gekeltert werden. Im Gegensatz zum Weißherbst, welcher quasi eine Spezialkategorie des Rosés darstellt und aus einer einzigen Sorte gekeltert werden muss, dürfen für den Rosé mehrere rote Sorten verwendet und miteinander verschnitten werden. Welche Sorten bei unserer trockenen Spätlese vom Weingut Knoblach zum Einsatz kamen, ist ohne konkrete Nachfrage beim Winzer gar nicht so leicht zu beantworten. Immerhin baut das Weingut mit Acolon, Domina, Dornfelder und Spätburgunder vier verschiedene rote Sorten an.
Obwohl ich aufgrund der relativ kräftigen Farbe (Pink mit leicht orangefarbenem Schimmer) und der ausgeprägten Frucht nach Kirsche (Kirschjoghurt) und reifen, dunklen Zwetschgen, erst einen Spätburgunder ausschloss, besteht der Rosé tatsächlich aus 55 % Spätburgunder und 45 % Domina. Zu der üppigen Fruchtigkeit gesellt sich aber noch eine schöne Würze, welche an Kräuter und Blattgrün erinnert. Sehr gut gefällt mir dabei, dass der Wein nicht ins Bonbonhafte abgleitet wie manch andere Roséweine. Die Nase ist zwar auf Frucht gebaut, aber das Ganze wirkt überhaupt nicht kitschig.
Nun steigt aber die Spannung auf den ersten Schluck und den damit verbundenen Auftritt am Gaumen. Geschmacklich dominieren ganz klar die kirschigen Noten aus der Nase und zwar geht das Ganze in Richtung Süßkirsche. Aber auch im Geschmack kommen kräutrige, ganz zart bittere, an Aperol erinnernde Noten, zum Tragen. Das ist ganz raffiniert und das Zusammenspiel von Frucht, lebendigem Säurespiel, kräutriger Bitterkeit und trockener Performance (nur knapp über fränkisch trocken) macht einfach nur Spaß. Aber dennoch verströmt der Rosé von Familie Knoblach auch eine Aura von „Seriosität“ und bietet mehr als unkomplizierten Trinkgenuss. Auch anspruchsvollere Weinliebhaber*innen sollten sich einmal an diesen Tropfen heranwagen.
Wie eingangs bereits geschrieben, schafft dieser tolle Rosé spielend den Spagat zwischen hedonistisch, leicht trinkbar und anspruchsvoll mit einer gewissen Komplexität.
Ein bunter Melonen-Paprikasalat mit Feta und Mandeln dürfte mit Sicherheit eine grenzgeniale Kombi sein mit unserem „Wein der Woche“.