
2023 Rotling Kabinett halbtrocken
Meyer Frank
Verlockender Duft, an Erdbeere erinnernd. Elegantes Fruchtspiel.
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Rotling
Die beiden Weinarten Rotling oder Rosé werden oft verwechselt. Sie haben zwar beide eine ähnliche Farbe, aber die Herstellung ist grundverschieden. Beim Rotling werden rote und weiße Trauben gemeinsam gekeltert.
Rotling Weine sind fast immer Weine mit einem deutlichen Restzuckergehalt, welche durch frische Fruchtnoten wie z.B. Erdbeere geprägt sind. Dies macht sie zu perfekten Sommerweinen.
Datenblatt 2023 Rotling Kabinett halbtrocken
Das Weingut "Meyer Frank" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2023 Rotling Kabinett halbtrocken
Ein Rotling aus dem Jahrgang 2023? „Tut das Not?“ mögen Sie sich jetzt vielleicht fragen.
Ich bin mir durchaus der Tatsache bewusst, dass Rosé- und Rotling-Weine im zweiten Jahr nach der Ernte als alt gelten, aber an dieser Stelle möchte ich ganz klar für ein erweitertes Trinkfenster dieser Weine plädieren. Auch nach zwei oder drei Jahren können diese Tropfen noch höchsten Genuss bereiten. Zumal unser Winterhäuser Rotling nicht ganz trocken ist und die Restsüße zunehmend besser eingebunden wird mit fortschreitender Zeitdauer. Ja, die Frische mag ein klein wenig leiden im Vergleich zu den ersten Monaten nach der Füllung, aber man gewinnt auch etwas im Gegenzug. Was Sie erwartet, schildere ich im Folgenden.
Der Literflaschen-Rotling vom Weingut Meyer präsentiert sich mit einer tollen, kräftigen Farbe im Glas, die ich am ehesten als pinkfarbenes Rosé bezeichen würde. Was mir sehr gut gefällt in der Nase, ist die Tatsache, dass er nicht bonbonhaft ist und mit kitschig-schwülstiger Frucht zu überrumpeln versucht, sondern ganz zauberhaft mit klassisch-zurückhaltender Erdbeernase bezirzen möchte. Bei mir rennt er damit offene Türen ein. Ich nehme zusätzlich eine gewisse cremige Note wahr. Fast hat man den Eindruck, als ob jemand noch einen Klecks Schlagsahne zu den herrlich reifen Erdbeeren gegeben hat. Im Hintergrund schwingt noch sehr dezent eine Frische spendende, kräutrige Note mit, die etwas an Waldmeister erinnert. Das ist überhaupt nicht plakativ und macht unheimlich Lust auf den ersten Schluck.
Am Gaumen setzt sich der Eindruck aus der Nase fort. Die Erdbeernoten kehren auch geschmacklich wieder. Allerdings werden sie noch ergänzt von eher säurlichen Noten, welche vorzugsweise an reife Herzkirschen denken lassen. Der Gaumenauftritt kann insgesamt als saftig und animierend bezeichnet werden. Die Restsüße ist nicht dominant, obwohl sie schon deutlich schmeckbar in Erscheinung tritt. Eine reife und prononcierte Säure sorgt für einen schönen Ausgleich und bindet die Süße geschmacklich ein. Im Nachhall sorgen zart phenolische Noten zusammen mit minimal bitter-herben, kräutrigen Noten für Abwechslung und, um ehrlich zu sein, sogar ein klein wenig Überraschung. Ein ernst zu nehmender Rotling, der durchaus ein würdiger Speisenbegleiter sein kann, weil er eben nicht nur oberflächlich fruchtig und gefällig ist.
Kulinarisch betrachtet ergeben sich zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten. Wie wäre es beispielsweise mit einem sommerlichen Salatteller mit grünen und roten Blattsalaten, Rucola, Wildkräuterm, Cocktailtomaten, gehobelten Gurken- und Karottenscheiben, essbaren Blüten, Parmesanspänen und gerösteten Pinienkernen? Das sieht toll aus mit den unterschiedlichen Farben und schmeckt unglaublich lecker. Die Abwandlungsmöglichkeiten gehen in Richtung unendlich. Genauso wie der Genuss!