2019 Weißer Burgunder vom Muschelkalk Kabinett trocken
Weingut Stefan Sauer
Der Weiße Burgunder von Stefan Sauer besitzt eine strahlend hellgelbe Farbe mit leichten Grünreflexen.
In der Nase zeigt er – für die Sorte nicht untypisch – relativ wenig Fruchtaromen. Am ehesten muss ich an rote, reife Äpfel denken beim ersten Schnuppern am Glas. Ich nehme aber vor allem eine leicht bitzelnde, an Brausestäbchen erinnernde Note wahr. Als Geschmacksrichtung würde ich Zitrone und Waldmeister nennen. Darüber hinaus entströmt dem Glas aber auch noch eine steinig-mineralische Komponente, welche dem Zusatz auf dem Etikett „vom Muschelkalk“ alle Ehre macht.
Am Gaumen paart sich die zuvor beschriebene Mineralität mit einer von der herzhaften Säure getragenen Zitrusfrucht und sorgt für einen charaktervollen Auftritt mit (phenolischen) Ecken und Kanten. Ein fast fränkisch trockener Tropfen (4,5 g/l Restzucker) zum Kauen. Obwohl er für einen Sommer- oder Terrassenwein mit 13 % Vol. laut Etikett eher hoch im Alkohol liegt, verströmt er am Gaumen trotzdem den Eindruck eines frischen, eher schlanken bis mittelkräftigen Weines.
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Weitere Informationen zur Rebsorte
Weißburgunder
Er gehört zwar nicht zu den weitverbreiteten Varietäten in Franken, aber seine Stellung als besonders wertvolle Ergänzungssorte dürfte von den wenigsten Weinkennern angezweifelt werden. So mag es auch kaum verwundern, dass sein Flächenanteil langsam aber doch stetig zunimmt.
Waren es im Jahr 2000 noch bescheidene 0,7 %, so liegen wir heute bereits bei 3,2 %. Somit hat sich sein Flächenanteil in Franken binnen 18 Jahren mehr als vervierfacht und er marschiert stramm auf die Marke von 200 Hektar Anbaufläche (in Franken) zu. Daneben findet die Sorte innerhalb Deutschlands noch besonders in der Pfalz und Rheinhessen Verbreitung.
Gleichwohl gehört er zu den klassischen Sorten, ist doch sein Anbau spätestens seit dem 14. Jahrhundert belegt. Innerhalb Europas wird er auch in Italien (Pinot Bianco), Österreich, der Schweiz und Liechtenstein angebaut. In Frankreich, seiner vermuteten Heimat, findet man ihn im Elsass und, man höre und staune, sogar in der Champagne, wo er aber lediglich auf ca. 80 Hektar angebaut wird und somit faktisch keine Bedeutung (mehr) hat.
Lange galt die Sorte als identisch mit dem „Weltenbürger“ Chardonnay und der Rebsorten-Spezialität Auxerrois. Dieser Ähnlichkeit verdankt die älteste, 1954 gepflanzte Chardonnay-Anlage Deutschlands ihre Existenz. Da nach dem Krieg deutsche Rebschulen kaum die Nachfrage nach Weißburgunder-Reben befriedigen konnten, kamen die Setzlinge aus Frankreich. Erst viele Jahre später wurde der Irrtum bemerkt, denn es handelte sich um die in Deutschland damals noch nicht zugelassene Rebsorte Chardonnay.
Genauso wie der Grauburgunder ist der Weiße Burgunder als natürliche Mutation aus dem Blauen Spätburgunder (Pinot Noir) hervorgegangen, bzw. der Grauburgunder ist als Zwischenstufe der Entwicklung vom Blauen Spätburgunder hin zum Weißburgunder anzusehen.
Im Wesentlichen lassen sich zwei Grundtypen unterscheiden: der fruchtige, im Stahltank ausgebaute Typus und der kräftige, holzfassgereifte Typus mit mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Röstaromen vom Holzfass.