
2021 Riesling "Alte Reben" trocken
Sauer Manuel
Der deutsche Klassiker mit einer lebendigen Säure. Mit einem Aroma, welches an Apfel erinnert, findet man hier einen frischen, eleganten Weißwein.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Riesling
Der Weiße Riesling, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten weißen Rebsorten weltweit.Von vielen Weinliebhabern und Experten wird er gar als König der weißen Rebsorten bezeichnet - nicht zu Unrecht; wie wir finden. Als Spezialität und vermuteten Ur-Riesling gibt es auch noch den Roten Riesling, welcher aber bundesweit nur auf ca. 30 Hektar angebaut wird.
In Deutschland ist der Riesling mit knapp über 23.000 Hektar (23,4 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute Rebsorte. Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Rheingau und Mosel dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. Anfang des 20. Jahrhunderts besaßen Rieslingweine aus diesen beiden Regionen Weltgeltung und wurden teurer gehandelt als die berühmtesten Weine aus Bordeaux. In den letzten 15 Jahren haben Deutschlands Spitzenwinzer große Anstrengungen unternommen, an diese längst vergangenen Zeiten anzuknüpfen, und erste Erfolge zeichnen sich ab. Nie war die Qualität so hoch wie heute, die Preise steigen, die besten Großen Gewächse haben die 40-Euro-Marke geknackt, Deutscher Riesling ist hip in New York und anderen Metropolen der Welt.
In Franken besitzt er zwar eine durchaus lange Tradition, wird aber lediglich auf 5 % der Rebfläche angebaut. Da er hohe Ansprüche an Lage und Boden stellt, wird er hauptsächlich von qualitätsbewussten Winzern kultiviert. Zu seinen hervorstechenden Eigenschaften gehört eine ausgeprägte bis rassige Säure, welche in kühlen und spätreifenden Jahren durchaus einmal richtiggehend stahlig sein kann.
Datenblatt 2021 Riesling "Alte Reben" trocken
Das Weingut "Sauer Manuel" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2021 Riesling "Alte Reben" trocken
Heute wenden wir uns von dem zuletzt mehrfach eingeschlagenen „Sommerwein-reloaded“-Pfad ab und wenden uns den „höheren Sphären“ der Weißwein-Welt zu. Weshalb ich dies so einschätze? Weil unser „Wein der Woche“ zwar fruchtbetont und aufgrund einer lebendigen Säure lebendig und frisch ist, aber eben zusätzlich noch weitere Schichten obendrauf packt oder drunter. Ganz wie Sie wollen. Ein Wein der aus „Alten Reben“ gekeltert wurde, weist im Normalfall ein Mehr an Tiefe, Vielschichtigkeit und Mineralität auf. Somit handelt es sich bei aller Zugänglichkeit in gewisser Weise trotzdem um einen „anspruchsvollen“ Wein. Hinzu kommt noch, dass er aus der Sorte Riesling gekeltert wurde, welche nicht wenige Weinkenner für die Königin der weißen Rebsorten halten.
Positiv kommt noch hinzu in meinen Augen, dass es sich nicht um den jüngsten Jahrgang, nämlich 2022, handelt, sondern um einen Tropfen aus dem Jahr 2021. Riesling braucht generell eine gewisse Flaschenreife (so ein bis zwei Jahre), um seine Qualitäten voll entfalten zu können. Doch kommen wir nun zum trockenen Riesling von „Alten Reben“ von Winzer Manuel Sauer aus Nordheim.
Bereits die herrliche, reintönige Nase mit ihrem sortentypischen Duft nach reifer Aprikose und heimischen Äpfeln von der Streuobstwiese setzt klare Akzente. Doch damit hat sich das Nasenbild unseres Rieslings von „Alten Reben“ noch nicht erschöpft. Eine hochfeine, nicht vordergründig auf Mineralität gepolte Würze ergänzt die fruchtigen Noten. Manche Rieslinge protzen ja mit einer Mineralität, dass man fast meint, Steine zu lutschen. Beim Riesling von Manuel Sauer läuft dieses Spiel subtiler ab.
Am Gaumen ist unser „Wein der Woche“ dank seiner lebendigen, spielerischen Säure unschwer als Riesling zu erkennen. Trotz rieslingtypischer, höherer Säure ist diese dennoch nicht spitz oder gar aggressiv. Geschmacklich dominiert eine zitrusfrische Note, welche sich im Nachhall in Richtung Limette hin wandelt bzw. entwickelt. Mit 12 % Vol. Alkohol wirkt der Wein eher schlank, hat aber aufgrund seiner inneren Werte (bei alten Reben ist der Extrakt meistens höher als bei jungen Stöcken) durchaus Substanz und bleibt lange präsent im Nachhall. Passt wunderbar zum Fisch oder zu Meeresfrüchten, aber auch ein Wiener Schnitzel oder Backhendl begleitet er superb.