Alter Fränkischer Satz

Den Großteil des „Alten Fränkischen Satzes“ bilden bzw. bildeten der Elbling und die verschiedenen Silvaner-Varietäten (Gelber, Grüner, Blauer und Roter). Hinzu kommen / kamen Aromasorten wie Gewürztraminer, Gelber Traminer und Gelber Muskateller sowie weitere alte Sorten wie Riesling, Weißer und Roter Gutedel und Weiß- und Spätburgunder.

 Außerdem, was in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist, waren historische, heutzutage nahezu ausgestorbene Rebsorten wie Adel- und Vogelfränkisch, Kleinberger, Heunisch, Hartblau und Süßrot konstituierend für den „Alten Fränkischen Satz“. Dieser aus höherwertigen Rebsorten zusammengesetzte gemischte Satz wurde als „Frentsch“ (vinum francium) bezeichnet. Er unterlag der Besteuerung (dem Zehnt) und seine Qualität und sein Ruf waren so hoch, dass er sogar bis an den französischen Hof gehandelt wurde. Einfachere Weine wurden als „Huntsch“ (vinum hunicum) bezeichnet und durften vom Winzer selbst vermarktet werden.

Charakteristisch für den gemischten Satz ist nicht nur, dass eine Vielzahl verschiedener Sorten bunt durcheinandergewürfelt im selben Weinberg stehen, sondern auch der Umstand, dass diese alle zu demselben Zeitpunkt miteinander gelesen und gekeltert werden. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt klar auf der Hand: die bunte Mischung von frostharten / frostempfindlichen, ertragsstarken / ertragsarmen, schädlingsanfälligen / schädlingstoleranten sowie frühreifenden und spätreifenden Sorten bietet dem Winzer oder Häcker, wie er früher genannt wurde, eine gewisse Ertragssicherheit oder, grundsätzlich gesprochen, eine Erntegarantie. Allerdings fallen die Weine auch jedes Jahr, je nach Witterungsverlauf, stark unterschiedlich aus.