Ortega

Die Rebsorte „Ortega“ ist ein echtes fränkisches Gewächs. Sie wurde 1948 durch Hans Breider an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim aus Müller-Thurgau x Siegerrebe gekreuzt. Das Ergebnis dieser Züchtungsbemühungen hat Breider dem spanischen Philosophen José Ortega y Gasset gewidmet, woraus sich auch der Sortenname erklärt.

Der Eintrag in die Sortenliste des Bundesamtes erfolgte 1981. Die Sorte befindet sich nach einem Anbauhoch mit 1250 Hektar Mitte der 1990er-Jahre seit geraumer Zeit auf dem Rückzug. Im Jahr 2013 waren es in allen deutschen Anbaugebieten zusammen nur noch 534 Hektar, wovon der Löwenanteil auf die Anbaugebiete Rheinhessen und Pfalz entfällt. Selbst in ihrer Heimat Franken genießt die Sorte mit aktuell 17 Hektar Anbaufläche nur Exotenstatus.

Es handelt sich um eine frühreifende Sorte, welche, bei entsprechender Ertragsbeschränkung, tendenziell hohe Mostgewichte erbringt. So liegt beispielsweise ihr durchschnittliches Mostgewicht ca. 20 Grad Oechsle über dem ihres „Elternteils“ Müller-Thurgau. Diese beiden Eigenschaften, frühe Reife und gute Mostgewichte, lässt viele Winzer zum Zwecke der Federweißen-Produktion auf diese Sorte zurückgreifen.