2015 Homburger Edelfrau Spätburgunder trocken
Blank Weingut
Der Wein präsentiert sich so, wie man es von einem klassischen Spätburgunder deutscher Herkunft erwarten kann. Von der Farbe her zeigt er im Glas ein helles, durchscheinendes Granatrot. Die rotbeerige Frucht in der Nase erinnert in erster Linie an einen Korb reifer roter Beeren- und Steinfrüchte (Kirsche, Himbeere, ein Hauch Walderdbeere). Mehr in unserer Expertise
Speiseempfehlung: Zu Braten und Wild
Prämierung: Fränkische Weinprämierung Silber
Weitere Informationen zur Rebsorte
Spätburgunder
Der Blaue Spätburgunder, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten roten Rebsorten weltweit. Von vielen Weinliebhabern und Experten wird die Sorte gar als Königin unter den roten Rebsorten bezeichnet. Als Spezialität und nahen Verwandten gibt es in Deutschland auch noch den Frühburgunder, welcher aber bundesweit nur auf ca. 260 Hektar angebaut wird.
Als Mutterland der Sorte gilt Frankreich, wo sie knapp 30.000 Hektar einnimmt und wahrscheinlich schon seit der Römerzeit kultiviert wird. In Deutschland ist der Spätburgunder mit knapp 11.800 Hektar (12 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute rote Rebsorte.
Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Baden und Ahr dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. In den letzten 30 Jahren haben Deutschlands (Spitzen-)Winzer große Anstrengungen unternommen, qualitativ dem großen, strahlenden Vorbild Burgund näherzukommen.
Die Pinot-Noir-Weine von der Côte d’Or genießen Weltruf und Lagen-Namen wie Musigny, Richebourg und Chambertin (um nur einige zu nennen) zaubern ein verklärtes Lächeln in die Gesichter sämtlicher Pinot Noir-Afficionados weltweit. Leider reißen sie aber auch ein tiefes Loch in die Geldbörse ihrer Anbeter. 200 bis 300 Euro – wohlgemerkt: pro Flasche – sind bei den berühmten Grand-Cru-Lagen eher die Regel denn die Ausnahme.
Qualitativ hat sich in deutschen Landen enorm viel getan und sowohl das Verständnis für den Anbau im Weinberg (Standort, Wahl des Klons und der Unterlage, Traubenteilung etc.) als auch die Besonderheiten beim Ausbau im Keller haben sprunghaft zugenommen. So haben die besten deutschen Spätburgunder mittlerweile qualitativ enorm aufgeholt und teilweise sogar zum großen Vorbild aufschließen können. Allerdings bewegen wir uns preislich mittlerweile bei den besten Pinots aus Deutschland auch im dreistelligen Bereich (Friedrich Becker, Bernhard Huber, August Kesseler).
Zusammen mit dem Cabernet Sauvignon und dem Merlot gilt der Spätburgunder als eine der hochwertigsten roten Rebsorten überhaupt. Weltweit steht Deutschland mit seinen 11.775 Hektar Anbaufläche für Spätburgunder (Pinot Noir) auf dem dritten Platz hinter Frankreich (29.700 Hektar) und den USA (16.770 Hektar). Rund jeder dritte Stock in deutschen Rotweinanlagen ist ein Spätburgunder. National dominiert Baden beim Spätburgunder klar und stellt laut den Zahlen des Deutschen Weininstituts (DWI) aus dem Jahr 2014 mit 5.591 Hektar knapp die Hälfte der gesamten deutschen Anbaufläche für diese Rebsorte. Zweitgrößtes deutsches Anbaugebiet für die Sorte ist die Pfalz mit 1.636 Hektar vor Rheinhessen (1.439 Hektar) und Württemberg (1.300 Hektar). In Franken sind lediglich 266 Hektar mit Spätburgunder bestockt und man könnte mit Fug und Recht von einem gewissen Nischendasein sprechen.
Datenblatt 2015 Homburger Edelfrau Spätburgunder trocken
Das Weingut "Blank Weingut" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2015 Homburger Edelfrau Spätburgunder trocken
Der Wein präsentiert sich so, wie man es von einem klassischen Spätburgunder deutscher Herkunft erwarten kann. Von der Farbe her zeigt er im Glas ein helles, durchscheinendes Granatrot. Die rotbeerige Frucht in der Nase erinnert in erster Linie an einen Korb reifer roter Beeren- und Steinfrüchte (Kirsche, Himbeere, ein Hauch Walderdbeere). Die reife Frucht vermischt sich allerdings mit würzigen Noten, welche vom gekonnten Ausbau im Holzfass herrühren. Hierbei spielen weniger röstige Aromen die Hauptrolle als vielmehr balsamische Wacholder-Noten.
Am Gaumen präsentiert sich unser Spätburgunder aus dem hervorragenden Jahrgang 2015 mit 1,5 g/l Restzucker vorbildlich trocken. Seine herbe, säuerlich-fruchtige Art macht ihn äußerst delikat. Die Gerbstoffe sind weich und harmonisch, so dass keine unangenehme Adstringenz den Genuss trübt. Die feingewobene Säure verleiht dem Wein Nerv und kühle Eleganz. Eine sehr dezente und sortentypische Bittermandel-Note im Abgang rundet das Gesamtbild ab und sorgt für Länge im Nachhall. Ein sehr gelungener Spätburgunder deutscher Provenienz, welcher vor allem als Speisenbegleiter seine Stärken ausspielen kann: in erster Linie zu Wild (Reh, Hirsch) und zur Gans.