2019 Rosé halbtrocken
Blank Weingut
Hier haben wir es mit einem der ungewöhnlichsten Rosé-Weine zu tun, der mir jemals ins Glas gekommen ist. Stammleser wissen sicherlich mittlerweile, dass Weine der Kategorie Rosé ausschließlich aus Rotweintrauben gekeltert werden dürfen. Nun werden in unseren Breitengraden zu diesem Zwecke für gewöhnlich Sorten wie Spätburgunder, Dornfelder oder auch Domina verwendet. Der in Franken und auch allen anderen deutschen Anbaugebieten ultrarare Blauburger (eine Kreuzung zwischen Portugieser und Blaufränkisch aus Österreich) ist mir als Rosé noch nie untergekommen. Genau aus jener exotischen Varietät hat das Weingut Blank aus Homburg am Main diesen köstlichen Tropfen gekeltert.
Farblich bewegen wir uns eher auf der dunklen Seite des pinken Mondes. Die Nase ist eine echte Wucht. Ich glaube, ich hatte noch nie eine schönere Erdbeer-Frucht im Glas. Mieze Schindler lässt grüßen. Was mich vor allem begeistert, ist die Tatsache, dass die Frucht nicht künstlich bonbonhaft wirkt wie so oft bei Rosé-Weinen. Hinter der phantastischen Frucht lauert sogar ein Hauch von Würze und Mineralität in der Nase.
Am Gaumen dominiert selbstverständlich auch geschmacklich die paradiesische Erdbeerfrucht aus der Nase. Mit der Geschmacksangabe „halbtrocken“ ist es nur mittelweit her. Denn mit 9,9 g/l Restzucker fällt die Süße eher dezent aus und unterstreicht vortrefflich die Fruchtigkeit. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der Wein schmeckt restsüß, aber nicht übermäßig süß. Mehr Terrassenwein und Summerfeeling geht weinmäßig kaum. Chapeau!
Diesen Wein finden Sie auch in folgenden Paketen:
Probierpaket Sommerlaune mit Rabatt!
Speiseempfehlung: Asiatische Speisen, Dessert, Käse und Salate.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Blauburgunder
Der Blauburger stammt aus Österreich, wo er auch hauptsächlich angebaut wird, und gehört zu den älteren „Neuzüchtungen“.
Er wurde bereits 1923 von Prof. Dr. Fritz Zweigelt an der Bundeslehr- und Versuchsanstalt Klosterneuburg aus Portugieser und Blaufränkisch gekreuzt. Wird er in seinem Heimatland immerhin auf ca. 1000 Hektar kultiviert, so sind es in Deutschland gerade einmal 3 Hektar, wovon volle zwei Hektar in Franken stehen. Die Sorte ist für mittlere Lagen geeignet und stellt geringe Ansprüche an den Boden.
Sie liefert in guten Jahren kräftige, dunkel gefärbte Rotweine mit an Beerenfrüchte erinnerndem Bukett.