2019 Randersackerer Teufelskeller Grauer Burgunder Kabinett trocken
Weinhaus Brand
Spritziger Allrounder mit feiner Melonenaromatik.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Grauer Burgunder
Die Geschichte hinter der Verbreitung des Grauen Burgunders lässt sich wunderbar in Weinproben einflechten und zeigt, wie durch das Engagement einer einzelnen Person eine Rebsorte ihre Anbaubedeutung erlangen kann
Im Jahr 1711 entdeckte der Kaufmann Johann Ruland im pfälzischen Städtchen Speyer in einem verwilderten Garten die (ihm unbekannten) Burgunderreben und vermehrte sie weiter. Auf diese Weise begann eine wahre Erfolgsgeschichte, da sich die Sorte bei den Winzern schnell großer Beliebtheit erfreute. Die Sorte ist unter dem Namen "Ruländer" klassifiziert, auch „Grauer Burgunder" bzw."Grauburgunder" sind zulässige Synonyme für deutsche Weine dieser Sorte.
Weltweit wird die Sorte auf mahr als 50.000 Hektar angebaut. Nach Italien (24.500 Hektar) und den USA (8.500 Hektar) folgt Deutschland (6.400 Hektar) auf Platz 3 vor Australien und Frankreich mit 2.600 Hektar. In Frankreich wird die Sorte hauptsächlich im Elsass angebaut. Dort war bis zum Verbot des Zusatzes "Tokay" - wegen Verwechslungsgefahr mit dem ungarischen Tokajer - unter dem Namen Tokay Pinot Gris geläufig. Auf dem nächsten Platz folgt mit steigender Tendenz Neuseeland mit 2.400 Hektar. Ausgehend von seiner europäischen Herkunft (wahrscheinlich Frankreich) hat sich der Grauburgunder zum echten Weltenbürger entwickelt.
In Deutschland wird der Grauburgunder auf ca. 6.400 Hektar (6,2 % der gesamten Rebfläche) kultiviert.
.In Baden, wo er nach dem Müller-Thurgau als zweithäufigste weiße Sorte angebaut wird, gehört er nicht nur zu den traditionellen Sorten und prägt maßgeblich das Image des Gebietes mit, sondern liefert auch echte Spitzenweine. In Franken stellt er mit knapp 70 Hektar Anbaufläche eine Spezialität dar und ist, wie in den meisten anderen deutschen Anbaugebieten auch, „nur“ Ergänzungssorte. Dennoch ist sein Anbauwert unbedingt als hoch zu bezeichenen.
Der Graue Burgunder bietet je nach Jahrgang und Lesezeitpunkt ganz unterschiedliche Weine. Bei früher Lese sind die Weine eher leicht und spritzig (Typ Pinot Grigio, Kabinett trocken), bei hoher Reife der Trauben schwer und mitunter gar ölig (Typ Spätlese/Auslese trocken, Edelsüße Weine).
Die große Stärke der Sorte ist für unseren Geschmack ihre Vielseitigkeit in Bezug auf die Begleitung von Speisen. Man könnte den Grauburgunder gar als „kulinarische Allzweckwaffe“ bezeichnen.
Datenblatt 2019 Randersackerer Teufelskeller Grauer Burgunder Kabinett trocken
Das Weingut "Weinhaus Brand" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2019 Randersackerer Teufelskeller Grauer Burgunder Kabinett trocken
Auch wenn die gesamte Anbaufläche in Franken mit knapp 97 Hektar (1,5 % der Gesamtfläche) nicht allzu groß ist, so hat der Graue Burgunder seinen festen Platz in unseren Weingärten. Es handelt sich um eine aufstrebende Sorte, welche über die letzten 20 Jahre jedes einzelne Jahr an Verbreitung zugenommen hat. Damit dürfte der Langzeittrend eindeutig belegt sein.
Noch in den 1990er-Jahren bis in die 2000er-Jahre hinein feierte die Sorte sensationelle Erfolge. Allerdings nicht als Grauer Burgunder und Ruländer, sondern als Pinot Grigio aus Italien. Meist handelte es sich, bis auf wenige löbliche Ausnahmen - hauptsächlich aus dem Friaul -, um mehr oder weniger geschmacksneutrale Weine aus Massenproduktion. „Don’t believe the hype“, war hier eindeutig das Motto.
Plump, breit, wenig Ausdruck, dünner Geschmack. Das waren gängige Attribute, welche für die meisten Vertreter der Pinot Grigio-Schwemme passten.
Das muss aber keineswegs schicksalhaft so sein. Auch wenn sich die Sorte durch eher niedrigere Säurewerte und zurückhaltende Fruchtnoten auszeichnet, so ist sie doch imstande Weine voller Feinheit und mit einer gewissen Eleganz hervorzubringen.
Das Weingut Brand aus Randersacker hat mit seinem trockenen Kabinett aus der Top-Lage „Teufelskeller“ genau einen solch feinen, im Absatz zuvor erwähnten, Grauen Burgunder im Sortiment.
Mit seiner brillanten, strohgelben Farbe lädt er zur näheren Beschäftigung ein. In der Nase tritt er zurückhaltend, mit dezenten Fruchtanklängen auf. Zu den Noten von Melone und Medjool-Datteln gesellen sich nussige Aromen und ein Hauch Blütenhonig. Zum Glück geht ihm jegliche Schwere und Fülle ab. Das ist eine ganz feine, grauburgundertypische Nase.
Am Gaumen ist er von mittlerem Körper und glänzt mit Ansätzen echter Eleganz. Die Säure liegt mit 6 g/l im mittleren Bereich, sorgt aber für einen frischen Eindruck. Geschmacklich dominiert eine Mischung aus Zitrusaromen, Trockenfeigen und Honig. Lassen Sie sich nicht täuschen. Auch wenn Trockenfrüchte und Honig zunächst „süßlich“ klingen, so ist der Wein dennoch fränkisch trocken. Ein perfekter, vielseitig einsetzbarer Speisenbegleiter. Beispielsweise zu Salaten mit gebratenen Fleischstreifen, Pasta mit Nusssauce oder Pilzen in Sahnesauce.