2019 Goldmuskateller Spätlese
Braun Heike & Thomas
Im Duft nach Muskatnuss, dazu kommen geschmackliche Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsich, Zitronenmelisse und gebratenen Äpfeln. Rassige Säure.
Speiseempfehlung: Zu Desserts.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Goldmuskateller
Der Goldmuskatteller ist eine weiße Rebsorte, die aus Norditalien/Südtirol stammt. Hier befindet sich auch ihr Hauptanbaugebiet.
Da die Rebsorte in Deutschland bis 2017 nur als Versuchspflanzung erlaubt war, beträgt die Rebfläche erst wenige Hektar. Die Weine gehören zu den zahlreichen Rebsorten der Muskateller-Familie und sind besonders aromatisch und weisen den typischen Muskatton auf.
Datenblatt 2019 Goldmuskateller Spätlese
Das Weingut "Braun Heike & Thomas" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2019 Goldmuskateller Spätlese
„Auf zu neuen Ufern“ könnte die Devise für die Weine aus der „Mutig“-Linie vom Weingut Braun aus Fahr lauten. Die Selbstbeschreibung liest sich folgendermaßen:
„Mutig - Mutig mit Blick in die Ferne. Dem Leben neue Perspektiven geben. Anders sein. Auch dieses Bedürfnis haben wir. So entstehen die ,Mutig‘-Weine - durch Sehnsucht nach dem für Franken ungewöhnlichen Geschmackserlebnis.“
In dieser Linie präsentiert das Winzerehepaar seine Tropfen aus internationalen Stars wie Chardonnay, Sauvignon Blanc und Merlot als auch wahrhaft exotische Sorten, welche nur lokale bzw. regionale Bedeutung haben. So z. B. seit wenigen Jahren einen Rosenmuskateller und den heute von mir vorgestellten Goldmuskateller. Beide sind autochthone Sorten, werden heutzutage in erster Linie in Südtirol angebaut und firmieren dort unter den Bezeichnungen Moscato Rosa und Moscato Giallo.
Wie die Bezeichnung Moscato schon verrät, gehören beide zur großen Familie der Muskateller-Reben. Erst seit Februar 2017 sind beide für den Anbau in den meisten deutschen Regionen zugelassen bzw. freigegeben. Das heißt, die Winzer müssen für ihre Kultivierung keinen Versuchsantrag mehr stellen und die mit der Versuchsgenehmigung verbundenen Auflagen entfallen somit.
Eine Theorie besagt, dass eventuell schon die Römer den Goldmuskateller nach Südtirol brachten, als sie 15 v. Chr. in die Täler des antiken Rätien vorstießen. Im Jahr 2001 fanden Forscher über DNA-Analysen heraus, dass Muscat Blanc ein Elter ist, der zweite ist unbekannt bzw. nicht nachweisbar.
Von daher verwundert es überhaupt nicht, dass der Goldmuskateller mit seiner ausgeprägt fruchtigen Muskatnote vom Geschmacksbild her dem Gelben Muskateller sehr ähnlich ist.
Zur aromatischen Muskatnuss gesellen sich in Duft und Geschmack oftmals Noten von Zitrusfrüchten, Pfirsich, Zitronenmelisse und gebratenen Äpfeln hinzu.
Unsere liebliche Goldmuskateller Spätlese aus dem Hause Braun bringt genau diese Attribute auf vorbildliche, ja geradezu idealtypische Weise ins Glas. Welch eine Nase! Spontan muss ich an den Van-Morrison-Song „Jackie Wilson Said“ denken, wo es im Refrain heißt: „I’m in heaven, I’m in heaven… when you smile.“ – In diesem Fall zaubert mir dieser absolut köstliche Tropfen das Lächeln auf mein Gesicht.
Neben der herrlich würzigen, geradezu verschwenderischen Muskatnote betören fruchtige Pfirsich- und Zitrusaromen die Nase. Der Wein scheint aus einer anderen, einer perfekten Parallelwelt zu uns hinüber zu strahlen. Paradiesisch trifft es, denke ich, recht gut.
Am Gaumen steigern sich die Naseneindrücke zu einem wahren Geschmacks-Crescendo. Zunächst tritt die würzige Muskatnote in Erscheinung, um mit anschwellender Intensität zum fruchtgeprägten Abgang mit seiner unglaublich saftigen und „gschmackigen“ Pfirsichnote überzuleiten. Über allem thront schließlich noch eine Weihrauchnote, welche dem Genuss dieses köstlichen Tropfens fast schon die Würde eines Hochamts verleiht. Allen „Nicht-ich-trinke-ausschließlich-trockene-Weine-Trinkern“ sei dieses Elixier wärmstens empfohlen.