2020 Eibelstadter Teufelstor Riesling Kabinett feinherb
Weingut Breunig
Der Riesling besticht durch seinen kräftigen, würzigen und fruchtigen Geschmack und erinnert an Aprikose. Er ist sehr mineralisch und hat eine schöne, knackige Säure, die jedoch durch die Restsüße abgepuffert wird. Dies macht ihn zu einer wahren Trinkfreude.
Speiseempfehlung: Chinesische Speisen, Geflügelgerichte, Meeresfrüchte oder Thaigerichte.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Riesling
Der Weiße Riesling, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten weißen Rebsorten weltweit.Von vielen Weinliebhabern und Experten wird er gar als König der weißen Rebsorten bezeichnet - nicht zu Unrecht; wie wir finden. Als Spezialität und vermuteten Ur-Riesling gibt es auch noch den Roten Riesling, welcher aber bundesweit nur auf ca. 30 Hektar angebaut wird.
In Deutschland ist der Riesling mit knapp über 23.000 Hektar (23,4 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute Rebsorte. Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Rheingau und Mosel dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. Anfang des 20. Jahrhunderts besaßen Rieslingweine aus diesen beiden Regionen Weltgeltung und wurden teurer gehandelt als die berühmtesten Weine aus Bordeaux. In den letzten 15 Jahren haben Deutschlands Spitzenwinzer große Anstrengungen unternommen, an diese längst vergangenen Zeiten anzuknüpfen, und erste Erfolge zeichnen sich ab. Nie war die Qualität so hoch wie heute, die Preise steigen, die besten Großen Gewächse haben die 40-Euro-Marke geknackt, Deutscher Riesling ist hip in New York und anderen Metropolen der Welt.
In Franken besitzt er zwar eine durchaus lange Tradition, wird aber lediglich auf 5 % der Rebfläche angebaut. Da er hohe Ansprüche an Lage und Boden stellt, wird er hauptsächlich von qualitätsbewussten Winzern kultiviert. Zu seinen hervorstechenden Eigenschaften gehört eine ausgeprägte bis rassige Säure, welche in kühlen und spätreifenden Jahren durchaus einmal richtiggehend stahlig sein kann.
Datenblatt 2020 Eibelstadter Teufelstor Riesling Kabinett feinherb
Das Weingut "Weingut Breunig" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2020 Eibelstadter Teufelstor Riesling Kabinett feinherb
Das Anbaugebiet Franken und der Riesling, das ist so ein Thema für sich. Von nicht wenigen Kennern und Experten als eine, wenn nicht gar die beste weiße Rebsorte weltweit bezeichnet, hat er es bis heute nicht geschafft, mehr als 5,5 Prozent der fränkischen Rebfläche zu erobern. Immerhin handelt es sich mit Abstand um die meistangebaute Sorte in Deutschland (23 % der Gesamtfläche von 102.000 Hektar).
Dass in Franken mitunter herausragende Exemplare der Sorte produziert werden, haben viele Weinliebhaber überhaupt nicht „auf dem Schirm“. Traditionell, ich würde sagen mindestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, wird der Ruf des deutschen Rieslings im Ausland von den Anbaugebieten Rheingau und Mosel geprägt. Hinzu kommen in neuerer Zeit, teilweise durch dynamische Entwicklungen der letzten zwei Dekaden, die Anbaugebiete Nahe, Pfalz und Rheinhessen.
Weshalb weder die Anbaufläche von Seiten der fränkischen Winzer ausgeweitet wurde noch von Konsumentenseite die Nachfrage nach Franken-Riesling gewachsen ist, bleibt für mich rätselhaft. An der gebotenen Qualität kann es nicht liegen.
Das Weingut Breunig aus Eibelstadt hat jedenfalls schon eindrucksvoll bewiesen, dass es mit der Sorte umgehen kann und fränkische Rieslinge zu Großem fähig sind. So hat es das Weingut bereits schon einmal geschafft, den Sieg in der Kategorie „Trocken“ beim Wettbewerb „Best of Riesling“ zu erringen. Damals bewarben sich mehr als 1.700 Weine in verschiedenen Kategorien um den begehrten Preis.
Optisch präsentiert er sich mit einer klaren, strohgelben Farbe. Der Duft ist nobel und geradezu von aristokratischer Eleganz. Sozusagen ein Gentleman, der auf Understatement setzt. Nichts sticht heraus und ruft vorlaut „hier, hier!“. Das Nasenbild stellt eine Komposition aus fruchtigen und würzigen Noten dar. Hochreife Aprikose und Mirabelle, also gelbe Fruchtnoten, paaren sich mit würzigen Tönen, welche mich an frisch gestoßenen weißen Pfeffer und Ingwer erinnern. Die Würze tritt erst so richtig mit zunehmender Erwärmung des Weines im Glas in Erscheinung.
Am Gaumen dominieren eher Zitrusnoten, was ja für einen Riesling nicht untypisch ist. Trotz des warmen Jahrgangs weist der Wein mit 7,5 g/l eine beachtliche Säure auf. Das verleiht ihm Frische und Lebendigkeit, denn mit 13% Vol. Alkohol handelt es sich keineswegs um einen klassischen Kabinett. Genau genommen haben wir es eigentlich mit einer Spätlese zu tun. Lassen Sie sich auch nicht von der Bezeichnung „feinherb“ täuschen. Hätte der Tropfen von Winzer Jürgen Breunig 0,3 g/l weniger Restsüße, so dürfte auf dem Etikett „trocken“ stehen. Absolut bemerkenswert ist für mich das Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein sensorisch eher trockener, kraftvoller und doch eleganter Franken-Riesling, der bei der Amtlichen Qualitätsweinprüfung höchstwahrscheinlich auch als Spätlese durchgegangen wäre, für ganz knapp über sechs Euro. Frankenweinliebhaber-Herz, was begehrst du mehr. Chapeau!