2021 Silvaner Liaison
Bunzelt Weingut
Kräftig mineralisch mit dezenter Würze und Frucht.
Die Reben für diesen außergewöhnlichen Silvaner stehen auf Muschelkalkboden der Mainschleife und Keuperboden in Iphofen. In diesem Silvaner kommen Trauben von beiden Bodenarten zusammen.
Liaison = Muschelkalk & Keuper
Speiseempfehlung: Zu Spargel, Fisch und hellem Fleisch.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Silvaner
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Der Silvaner ist einer der ältesten weißen Rebsorten und stammt aus Österreich. Er ist eine Zufallskreuzung aus Österreichisch Weiß und Traminer. Der blassgelbe, helle Weißwein ist mild und eher neutral. Er war die Grundlage von zahlreichen Neuzüchtungen, wie zum Beispiel Bacchus, Müller-Thurgau oder Scheurebe. Bis in die 70er Jahre war der Silvaner noch die meist angebaute Rebsorte, bis sie schließlich vom Müller-Thurgau abgelöst wurde. Der Silvaner gilt als Allrounder für fast jeden Anlass. Er passt gut zur kräftigen, regionalen Küche, zu Fischgerichten, Nachtisch oder auch als Aperitif. Der Grüne Silvaner, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten weißen Rebsorten in Deutschland.
- Bis ca. 1950 war der Silvaner die mit Abstand wichtigste Rebsorte in Deutschland und wurde auf mehr als der Hälfte der Rebfläche kultiviert.
- Es handelt sich um eine Traditionsrebe, deren Anbau seit 1659 urkundlich belegt ist.
- In Franken ist der Silvaner Leitrebsorte und nimmt mit 30% so viel Fläche ein wie in keinem anderen deutschen Anbaugebiet.
Datenblatt 2021 Silvaner Liaison
Das Weingut "Bunzelt Weingut" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2021 Silvaner Liaison
Das Weingut Bunzelt pflegt im Weinberg eine beeindruckende Vielfalt an Rebsorten. Neben Weißburgunder, Kerner, Rieslaner und Traminer, welche schon mit entsprechenden Vertretern hier vorgestellt wurden, baut der Betrieb aber auch noch Müller-Thurgau (logisch, wir sind in Franken), Riesling und Scheurebe an. Dem aufmerksamen Leser dürfte gleich aufgefallen sein, dass eine bestimmte Sorte in der Aufzählung gefehlt hat. Richtig. Die fränkische Vorzeige-Rebe schlechthin. Der Silvaner. Et voilá, schon sind wir mittendrin bei unserem „Wein der Woche“, dem 2021er Silvaner trocken vom Weingut Bunzelt aus Nordheim.
Bereits der Name des Weines macht neugierig: „Liaison“. Was könnte es damit auf sich haben? Handelt es sich gar um eine „Gefährliche Liebschaft“, eine „Liaison Dangereuse“?
Man hat das Wort schon gehört, aber es ist keineswegs Bestandteil des alltäglichen Sprachgebrauchs. Aus dem Französischen kommend, bezeichnet es ursprünglich ein anrüchiges Liebesverhältnis.
Doch davon kann in unserem Fall keine Rede sein. Hier greift die unverfängliche, nicht wertende Bedeutung einer „Kombination oder Verbindung von Partnern oder Gegenständen“.
Konkret handelt es sich um die Verbindung oder Vermählung zweier Silvaner-Weine, welche in verschiedenen Weinbergen auf unterschiedlichen Böden gewachsen sind.
Das Weingut befindet sich in der angenehmen Situation, sowohl Weinberge in Nordheim an der Mainschleife, wo es beheimatet ist, zu besitzen als auch in Iphofen. An der Mainschleife dominiert der Muschelkalk, in Iphofen der (Gips-)Keuper. Familie Bunzelt hat in diesem Fall den ungewöhnlichen Weg beschritten, die beiden Grundweine nicht getrennt nach Lage bzw. Herkunftsgemeinde auszubauen, sondern in einer terroirübergreifenden Cuvée zu vermählen.
Die Frage aller Fragen muss somit lauten: Handelt es sich um eine glückliche Liaison?
Die Antwort kann nur lauten: Das frisch vermählte Paar ist glücklich und hat sicherlich noch viele schöne Jahre vor sich. Handelt es sich doch um eine tiefergehende Beziehung. Rein oberflächlich betrachtet, kommen die Eheleute in gewöhnlichen, strohfarbenen Gewändern daher.
Wo ansonsten oftmals nur der schöne Schein zählt, wird hier aber besonders auf innere Werte gesetzt. Die Bodenhaftung drückt sich in einer ausgeprägt mineralischen Ader aus, welche dem Ganzen eine angenehme Würze verleiht. Zur Entspannung fährt das Paar gerne ans Meer und genießt die salzige, jodhaltige Seeluft. Beim Thema Essen oszilliert der Geschmack zwischen bodenständig/heimatverbunden (rotwangiger, reifer Apfel) und exotisch/weltoffen (Tangerine, Sternfrucht). Obwohl man das Leben nicht auf die leichte Schulter nimmt (13 % Vol.) pflegt man einen fränkisch trockenen Humor (3,2 g/l). Hm, vielleicht müsste es aber auch weil und nicht obwohl heißen.
Eine Begegnung mit diesem außergewöhnlichen Paar hallt noch lange nach und man erinnert sich gerne an die (säure-)frische, unkomplizierte (straighte) Art zurück. Hinterher meint man fast, den kaffirlimettenfrischen, leicht herben Duft der Braut auf der Zunge zu spüren. Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Das Paar eint die Vorliebe für heimische Süßwasserfische wie Waller und Karpfen. Auf eine lange, glückliche Verbindung. Wohlsein.