2018 Donnersdorfer Falkenberg Acolon QbA
Dörflein Thomas
So überzeugend wie die Farbe, ist auch der Geschmack nach schwarzen Johannisbeeren, Kirschen und Brombeeren.
Speiseempfehlung: Käse, Wildgerichte und dunkles Fleisch.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Acolon
Der Acolon gehört zu den neueren roten Rebsorten und wurde 1971 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg gekreuzt. Die Eltern sind Lemberger (Blaufränkisch) und Dornfelder.
Nachdem im Jahr 2002 die Sortenzulassung erteilt wurde, fand die Sorte rasch Verbreitung. Sie wird in Deutschland aktuell auf ca. 480 Hektar angebaut (0,5 % der Gesamtfläche). Davon entfallen gut 50 Hektar auf das Anbaugebiet Franken.
Die Sorte gilt als frühreifend und liefert im Vergleich zu ihren Elternsorten höhere Mostgewichte. Die Weine besitzen in der Regel eine gute Färbung und ausgeprägte Fruchtaromen bei guter Struktur und harmonischen Gerbstoffen.
Datenblatt 2018 Donnersdorfer Falkenberg Acolon QbA
Das Weingut "Dörflein Thomas" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2018 Donnersdorfer Falkenberg Acolon QbA
Um ganz ehrlich zu sein, ich bin mir gar nicht sicher, ob ich Ihnen schon einmal einen Acolon-Rotwein als „Wein der Woche vorgestellt habe.
Der Acolon wurde, genauso wie eine andere erfolgreiche Neuzüchtung, der Cabernet Dorsa, im Jahre 1971 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg (Württemberg) gekreuzt. Wie beim Cabernet Dorsa ist ein Elternteil der Dornfelder. Während bei letzterem der Global Player Cabernet Sauvignon den Kreuzungspartner abgibt, ist es beim Acolon die klassische österreichische Sorte Lemberger (Blaufränkisch). Auf der Homepage der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau heißt es erläuternd: „Der Acolon wird vorwiegend in Württemberg, Rheinhessen, der Pfalz und in Franken angebaut. In den deutschen Anbaugebieten sind aktuell etwa 460 Hektar der Rebfläche mit Acolon bestockt. Mit ihrer Züchtung ist die Rebsorte ideal auf die deutschen Anbaubedingungen angepasst und hat somit einige Vorteile gegenüber anderen traditionellen und weltweit angebauten Rebsorten. Die Weine der Sorte sind sehr gut ausgefärbt, präsentieren feine Fruchtaromen bei guter Struktur und Nachhaltigkeit. Besser strukturierte Weine als von Dornfelder.“
Dem kann ich nur beipflichten, denn der 2018er Acolon von Winzer Thomas Dörflein aus Donnersdorf erfüllt die meisten der genannten Kriterien. In der Tat erweist sich der Wein als gut durchgefärbt mit seinem satten und tiefdunklen Kirschrot. Die Frucht ist intensiv, reintönig und absolut brillant. Aromen von reifen Herzkirschen, würzigen Brombeeren und sogar etwas Blaubeermark samt Vanilletouch verführen in der Nase. Die (zumindest meiner Erfahrung nach) dornfeldertypische, an Rote Beete erinnernde Note weist unser Acolon nicht auf. Die Nase ist ganz auf Frucht gebaut und kommt absolut betörend rüber.
Am Gaumen haben wir es dann mit einem echten Charmeur zu tun. Der Wein ist mit 7,6 g/l Restzucker nicht komplett trocken. Aber das ist nicht von Nachteil, unterstreicht es doch geschmacklich die Frucht und trägt nicht unwesentlich zu dem stimmigen und harmonischen Gesamtbild bei. Die supersoften Gerbstoffe und die feine Säure stützen den Wein zwar, aber bilden eher im Hintergrund das Korsett. Die saftige Frucht erinnert an Kirschen und Zwetschgenröster. Nicht einmal eine klitzekleine Bitternote, welche viele Rotweine aufweisen, tritt in Erscheinung.
Einer echter Schmackofatz-Rotwein ohne Ecken und Kanten, der aber trotzdem nicht langweilig und beliebig schmeckt. Einfach nur saftig, fruchtig und rund. Lecker! Wenn ich lecker schreibe, will das etwas heißen. Normalerweise versuche ich den Begriff eher zu meiden. Der günstige Preis dürfte auch eher dazu angetan sein, die Kaufentscheidung nicht unbedingt zu erschweren.