Probierpaket "Kräftige Rotweine"
Frankenweinliebhaber c/o regiogate GmbH
Ein Probierpaket mit kräftigen, dunklen und komplexen Rotweinen. Dunkle Beerenaromatik, teilweise im Barriquefass ausgebaut. Versandkostenfrei innerhalb D. Mehr in unserer Expertise!
Das Paket besteht aus 6 Bordeaux-Flaschen à 0,75 l
2 x 2015 Homburger Edelfrau Spätburgunder trocken
vom Weingut Blank in Homburg
Prämierung: Fränkische Weinprämierung Silber
2 x 2017 Wiesenbronner Geisberg Blauer Zweigelt trocken
vom Weingut Familie Fröhlich in Wiesenbronn
2 x 2017 Cabernet Dorsa trocken
vom Weingut Borst in Nordheim
Prämierung: Fränkische Weinprämierung Bronze
Weitere Informationen zur Rebsorte
Spätburgunder
Der Blaue Spätburgunder, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten roten Rebsorten weltweit. Von vielen Weinliebhabern und Experten wird die Sorte gar als Königin unter den roten Rebsorten bezeichnet. Als Spezialität und nahen Verwandten gibt es in Deutschland auch noch den Frühburgunder, welcher aber bundesweit nur auf ca. 260 Hektar angebaut wird.
Als Mutterland der Sorte gilt Frankreich, wo sie knapp 30.000 Hektar einnimmt und wahrscheinlich schon seit der Römerzeit kultiviert wird. In Deutschland ist der Spätburgunder mit knapp 11.800 Hektar (12 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute rote Rebsorte.
Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Baden und Ahr dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. In den letzten 30 Jahren haben Deutschlands (Spitzen-)Winzer große Anstrengungen unternommen, qualitativ dem großen, strahlenden Vorbild Burgund näherzukommen.
Die Pinot-Noir-Weine von der Côte d’Or genießen Weltruf und Lagen-Namen wie Musigny, Richebourg und Chambertin (um nur einige zu nennen) zaubern ein verklärtes Lächeln in die Gesichter sämtlicher Pinot Noir-Afficionados weltweit. Leider reißen sie aber auch ein tiefes Loch in die Geldbörse ihrer Anbeter. 200 bis 300 Euro – wohlgemerkt: pro Flasche – sind bei den berühmten Grand-Cru-Lagen eher die Regel denn die Ausnahme.
Qualitativ hat sich in deutschen Landen enorm viel getan und sowohl das Verständnis für den Anbau im Weinberg (Standort, Wahl des Klons und der Unterlage, Traubenteilung etc.) als auch die Besonderheiten beim Ausbau im Keller haben sprunghaft zugenommen. So haben die besten deutschen Spätburgunder mittlerweile qualitativ enorm aufgeholt und teilweise sogar zum großen Vorbild aufschließen können. Allerdings bewegen wir uns preislich mittlerweile bei den besten Pinots aus Deutschland auch im dreistelligen Bereich (Friedrich Becker, Bernhard Huber, August Kesseler).
Zusammen mit dem Cabernet Sauvignon und dem Merlot gilt der Spätburgunder als eine der hochwertigsten roten Rebsorten überhaupt. Weltweit steht Deutschland mit seinen 11.775 Hektar Anbaufläche für Spätburgunder (Pinot Noir) auf dem dritten Platz hinter Frankreich (29.700 Hektar) und den USA (16.770 Hektar). Rund jeder dritte Stock in deutschen Rotweinanlagen ist ein Spätburgunder. National dominiert Baden beim Spätburgunder klar und stellt laut den Zahlen des Deutschen Weininstituts (DWI) aus dem Jahr 2014 mit 5.591 Hektar knapp die Hälfte der gesamten deutschen Anbaufläche für diese Rebsorte. Zweitgrößtes deutsches Anbaugebiet für die Sorte ist die Pfalz mit 1.636 Hektar vor Rheinhessen (1.439 Hektar) und Württemberg (1.300 Hektar). In Franken sind lediglich 266 Hektar mit Spätburgunder bestockt und man könnte mit Fug und Recht von einem gewissen Nischendasein sprechen.
Blauer Zweigelt
Der Blaue Zweigelt stammt ursprünglich aus Österreich und ist eine 1922 an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt Klosterneuburg erfolgte Kreuzung aus den Elternsorten St. Laurent und Blaufränkisch.
Benannt wurde die Sorte ganz pragmatisch nach ihrem Züchtungsvater Prof. Dr. Fritz Zweigelt. In unserem Nachbarland spielt sie mit 5.000 Hektar Anbaufläche die erste Geige bei den roten Rebsorten. In Deutschland fristet sie mit 107 Hektar (0,1 % der Gesamtfläche) ein absolutes Nischendasein. Hiervon entfallen auf das Anbaugebiet Franken gerade einmal 15 Hektar.
Cabernet Dorsa
Trotz einer stetigen Zunahme der Rebfläche (252 ha in 2012) in den letzten Jahren muss sich erst noch erweisen, ob der Cabernet Dorsa eine tragfähige Zukunft hat. Dies liegt hauptsächlich daran, dass er in den frühen 1970er Jahren zu einer Zeit gezüchtet wurde, als die Bedingungen für den Rotweinanbau noch nicht so positiv waren wie heute.
Lange Zeit galt der 1971 an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg gezüchtete Cabernet Dorsa als eine Kreuzung zwischen Dornfelder (Mutter) und Cabernet Sauvignon (Vater). Erst 2012 gelang durch eine DNA-Analyse der Nachweis, dass die wahren „Eltern“ Lemberger (Blaufränkisch) und Dornfelder sind. Seit 2002 ist die Sorte für den Anbau in Bayern zugelassen und wird aktuell auf 22 Hektar in Franken kultiviert.
Mittlerweile ergeben aber, durch den Klimawandel bedingt, auch Cabernet Sauvignon und Merlot hervorragende Weine in unseren Breitengraden. Noch ist unklar, inwieweit wir in Zukunft auf die Neuzüchtungen der Cabernet-Familie (Cabernet-Dorsa, -Dorio, -Cubin) angewiesen sein werden. Von der Kreuzung bis zur offiziellen Zulassung vergingen mehr als 30 Jahre. Winzer, welche sich für eine Pflanzung entschieden haben, werden im Normalfall aus Gründen der Wirtschaftlichkeit die Anlage für ca. 25 Jahre im Ertrag halten. Dieses Beispiel soll in aller Kürze verdeutlichen, dass in der Rebenzüchtung und der darauf folgenden Phase der Anbaueignung die Spanne eines Menschenlebens unter Umständen nicht ausreicht, um zu gesicherten Ergebnissen zu kommen. Zumal sich die Ausgangslage durch Klimaveränderungen signifikant ändern kann.
Dies ändert selbstredend nichts an der Tatsache, dass es sich um eine qualitativ hochwertige Sorte mit internationalem Charakter (Cabernet Sauvignon- beziehungsweise Merlot-Art) handelt, welche eine sehr gute Eignung für unseren Klimabereich aufweist. Die Weine der Sorte besitzen eine hohe Farbintensität, eignen sich hervorragend für den Barriqueausbau und benötigen eine ausreichende Holzfassreifung, um ihr Qualitätspotential voll entfalten zu können.
Auf Wunsch legen wir auch gerne eine Grußkarte bei. Einfach Ihren Wunschtext während des Bestellvorganges unter "Mitteilung an unseren Kundenservice" (Schritt 4) eintragen. Gerne übernehmen wir für Firmen auch den Versand an Kunden, Partner & Freunde.
Datenblatt Probierpaket "Kräftige Rotweine"
Fränkische Weinprämierung Bronze
Das Weingut "Frankenweinliebhaber c/o regiogate GmbH" stellt sich vor
Verkostungsnotiz Probierpaket "Kräftige Rotweine"
Passend zur Jahreszeit möchte ich Ihnen heute ein Probierpaket mit drei ganz unterschiedlichen, sortentypischen, auf ihre Art jeweils besonders gelungenen Rotweinen präsentieren. Die Feiertage rücken näher, der Speiseplan ändert sich mit der Jahreszeit. Die Trinkgewohnheiten bzw. -vorlieben sind andere als im Frühjahr oder Sommer. Zeit für mehr Rotwein.
2015 Homburger Edelfrau Spätburgunder trocken
Weingut Blank, Triefenstein
Der Wein präsentiert sich so, wie man es von einem klassischen Spätburgunder deutscher Herkunft erwarten kann. Von der Farbe her zeigt er im Glas ein helles, durchscheinendes Granatrot. Die rotbeerige Frucht in der Nase erinnert in erster Linie an einen Korb reifer roter Beeren- und Steinfrüchte (Kirsche, Himbeere, ein Hauch Walderdbeere). Die reife Frucht vermischt sich allerdings mit würzigen Noten, welche vom gekonnten Ausbau im Holzfass herrühren. Hierbei spielen weniger röstige Aromen die Hauptrolle als vielmehr balsamische Wacholder-Noten.
Am Gaumen präsentiert sich unser Spätburgunder aus dem hervorragenden Jahrgang 2015 mit 1,5 g/l Restzucker vorbildlich trocken. Seine herbe, säuerlich-fruchtige Art macht ihn äußerst delikat. Die Gerbstoffe sind weich und harmonisch, so dass keine unangenehme Adstringenz den Genuss trübt. Die feingewobene Säure verleiht dem Wein Nerv und kühle Eleganz. Eine sehr dezente und sortentypische Bittermandel-Note im Abgang rundet das Gesamtbild ab und sorgt für Länge im Nachhall. Ein sehr gelungener Spätburgunder deutscher Provenienz, welcher vor allem als Speisenbegleiter seine Stärken ausspielen kann: in erster Linie zu Wild (Reh, Hirsch) und zur Gans.
2017 Wiesenbronner Geisberg Blauer Zweigelt trocken
Weingut Familie Fröhlich, Wiesenbronn
Der Blaue Zweigelt: In Österreich die Nummer 1 unter den roten Sorten, in Franken ein Exot. Von der Weinqualität her hätte die Sorte durchaus einen höheren Stellenwert verdient. Wie auch das wunderbar gelungene Exemplar aus dem Wiesenbronner Geisberg von Familie Fröhlich beweist: strahlend kirschrote Farbe im Glas. Die Nase bewegt sich ganz und gar auf der fruchtigen Seite. Tolles Aroma nach reifer Herzkirsche, Pflaume, würziger Brombeere und auch etwas Blaubeere.
Am Gaumen präsentiert er sich dann absolut rund, ohne Ecken und Kanten. Ein Wein wie aus Seide gewoben. Die Tannine sind ultrafein und poliert. Die Säure ist reif und harmonisch. Hier stört absolut nichts den fruchtigen Geschmackseindruck, welcher in erster Linie die kirschigen Anklänge aus der Nase aufgreift. Trotz moderaten Alkoholgehalts baut der Wein Druck am Gaumen auf und endet in einem langen Nachhall. Ein toller, sortentypischer Zweigelt, welcher von mir eine klare Trinkempfehlung erhält. Vor allem in Anbetracht des günstigen Preises.
2017 Cabernet Dorsa trocken
Weingut Borst, Nordheim
Wie nicht anders zu erwarten, kommen wir nun mit dem Cabernet Dorsa vom Weingut Borst zum kräftigsten der drei Rotweine aus unserem Probierpaket. Schon die Farbe zeigt eindeutig die Richtung an: ein kräftiges, blickdichtes Purpurrot. In der Nase zeigt der Wein deutlich weniger Frucht als die beiden anderen vorgestellten Weine. Meine Nase nimmt eine tiefe, an Maulbeeren und Pflaume erinnernde Frucht wahr, welche von würzigen Noten durchzogen ist. Wobei diese würzigen Anklänge näher zu bestimmen gar nicht so leicht ist, so eng sind sie mit der Frucht verwoben. Meine Nase nimmt neben Tabaknoten auch noch etwas Graphit und feine Marzipananklänge wahr.
Am Gaumen präsentiert sich der Borstsche Cabernet Dorsa kräftig und konzentriert mit einer fast schon „fleischigen“ Anmutung. Im Geschmack zeigen sich tatsächlich würzige, fast etwas an Bratensaft erinnernde Noten. Von den drei Weinen aus dem Paket besitzt er die markantesten Tannine, welche auch spürbar Eindruck hinterlassen. Allerdings sind die Gerbstoffe gut in den Wein integriert und verleihen ihm lediglich Struktur. Ein Wein zum Kauen, könnte man sagen. Genau solch einen Tropfen braucht es zu einem Stück kurzgebratenem Rindfleisch. Vorzugsweise Filet oder noch besser Entrecôte.