2021 Escherndorfer Ortega Kabinett trocken
Weingut Clemens Fröhlich
Dieser Wein ist feinfruchtig mit leichten Pfirsicharomen. Im Geschmack gehaltvoll, aromatisch und vollmundig, aber zart in der Säure.
Speiseempfehlung: Zu Salaten, kurzgebratenem Fleisch/Gemüse oder zu feinem Käse.
Veganer Wein.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Ortega
Die Rebsorte „Ortega“ ist ein echtes fränkisches Gewächs. Sie wurde 1948 durch Hans Breider an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim aus Müller-Thurgau x Siegerrebe gekreuzt. Das Ergebnis dieser Züchtungsbemühungen hat Breider dem spanischen Philosophen José Ortega y Gasset gewidmet, woraus sich auch der Sortenname erklärt.
Der Eintrag in die Sortenliste des Bundesamtes erfolgte 1981. Die Sorte befindet sich nach einem Anbauhoch mit 1250 Hektar Mitte der 1990er-Jahre seit geraumer Zeit auf dem Rückzug. Im Jahr 2013 waren es in allen deutschen Anbaugebieten zusammen nur noch 534 Hektar, wovon der Löwenanteil auf die Anbaugebiete Rheinhessen und Pfalz entfällt. Selbst in ihrer Heimat Franken genießt die Sorte mit aktuell 17 Hektar Anbaufläche nur Exotenstatus.
Es handelt sich um eine frühreifende Sorte, welche, bei entsprechender Ertragsbeschränkung, tendenziell hohe Mostgewichte erbringt. So liegt beispielsweise ihr durchschnittliches Mostgewicht ca. 20 Grad Oechsle über dem ihres „Elternteils“ Müller-Thurgau. Diese beiden Eigenschaften, frühe Reife und gute Mostgewichte, lässt viele Winzer zum Zwecke der Federweißen-Produktion auf diese Sorte zurückgreifen.
Datenblatt 2021 Escherndorfer Ortega Kabinett trocken
Das Weingut "Weingut Clemens Fröhlich" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2021 Escherndorfer Ortega Kabinett trocken
Bei der Rebsorte Ortega handelt es sich um ein echtes fränkisches Gewächs, welches heutzutage allerdings kaum mehr unter seinem Sortennamen vermarktet wird.
Sie wurde im Jahr 1948 aus Müller-Thurgau x Siegerrebe an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Würzburg gekreuzt. Benannt wurde sie nach dem spanischen Philosophen José Ortega y Gasset (1883–1955), den ihr Züchtervater Hans Breider besonders schätzte.
Ihr Name taucht eigentlich fast nur noch in Zusammenhang mit Zeitungsmeldungen auf, in denen, meistens Ende August, vom Auftakt der Weinlese berichtet wird. Wegen ihrer besonders frühen Reife wird die Ortega-Traube fast nur noch als Federweißer vermarktet. Von 1.250 Hektar gesamtdeutscher Anbaufläche Mitte der 1990er Jahre sind heute nur noch 400 Hektar übrig. In Franken schlägt die Sorte mit weniger als 20 Hektar zu Buche. Umso bemerkenswerter ist, dass Winzerfamilie Fröhlich aus Escherndorf immer noch einem Ortega-Wein Raum in ihrem Sortiment bietet.
Der 2019er Ortega aus Escherndorfer Lagen ist ein echter Tiefstapler, wenn ich dies so unverblümt feststellen darf. Bei 13,5 % Vol. Alkoholgehalt handelt es sich selbstverständlich um eine satte Spätlese. Denn um vorgenannten Wert zu erreichen, sind ca. 98° Oechsle notwendig. Die Prädikatsstufe Spätlese beginnt bei 90° Oechsle. Genau genommen befinden wir uns sogar näher an der Auslese, welche bei 100° Oechsle anfängt. Trotz alledem handelt es sich um einen knalltrockenen Wein mit seinen gerade einmal 0,4 g/l Restzucker. Der Winzer beschreitet hier einen sehr ungewöhnlichen, eigenständigen Weg.
Früher wurden Weine aus Neuzüchtungen wie Ortega oder auch Huxelrebe ausschließlich restsüß bzw. edelsüß ausgebaut und vermarktet. Unser „Wein der Woche“ wäre noch vor 25 oder 30 Jahren als liebliche Spätlese gekeltert und angeboten worden.
Doch welch einen Kontrast bietet der knochentrockene Kabinett von Winzerfamilie Fröhlich hierzu:
In der Nase präsentiert er sich eher zurückhaltend. Das noble Bukett wird in erster Linie von einer gelben Steinfruchtnote, welche an Pfirsich denken lässt, geprägt. Aber auch eine feinwürzige, an Muskat erinnernde Note, welche sicherlich der Müller-Thurgau als ein Elter beisteuert, nehme ich wahr.
Für einen Wein aus einer nicht gerade hochangesehenen, heutzutage fast ausschließlich für die Produktion von Federweißen verwendeten Neuzüchtung besitzt er ganz schön viel Tiefgang und Strahlkraft. Die Nase ist klar und brillant und geradezu vielschichtig. Neben der bereits beschriebenen Frucht und der Muskatnote zeigt er nämlich zusätzlich hefig-mineralische sowie nussige Anklänge.
Am Gaumen besitzt er durchaus Substanz, bewegt sich aber vom Körper her im mittelgewichtigen Bereich. Geschmacklich dominiert für mich der Dreiklang Pfirsich –Lakritze – Nuss. Als dezent aromatischer und ausgewogener Wein mit harmonischer Säure eignet er sich hervorragend als Speisenbegleiter.
Besonders gut kann ich ihn mir als Begleiter zu hellem Fleisch (Geflügel, Kalb) in sahniger Sauce oder zu einem herbstlichen Pilzgericht vorstellen.