2018 Wiesenbronner Müller-Thurgau trocken
Weingut Familie Fröhlich
Ein feinwürziger, trockener Wein mit leichten Muskatnoten.
Speiseempfehlung: Zu Fisch und Geflügel. Aber auch gut zur Brotzeit.
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Müller-Thurgau
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Auch als "Rivaner" bekannt, da man ursprünglich vermutete, dass es sich beim Müller-Thurgau um eine Kreuzung aus Riesling und Silvaner handelt. Heute weiß man jedoch, dass die Sorten Riesling und Madeleine Royale die Elternreben waren. Benannt ist die weiße Rebsorte, nach Prof. Dr. Hermann Müller aus Thurgau in der Schweiz, der 1882 die Traube züchtete. Müller-Thurgau ist eine der meist angebauten Rebsorte in Franken. Die Neuzüchtung ist aufgrund seiner geringen Säure mild, aber trotzdem fruchtig.
Die Qualitätsweine sollten noch relativ jung getrunken werden, da sie sonst bei zu langen Lagerzeiten ihr Muskataroma verlieren. Müller-Thurgau-Weine sind Zechweine. Sie passen gut zu leichten Speisen, wie z.B. zu Spargelgerichten.
Datenblatt 2018 Wiesenbronner Müller-Thurgau trocken
Das Weingut "Weingut Familie Fröhlich" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2018 Wiesenbronner Müller-Thurgau trocken
Heute darf es zur Abwechslung mal wieder ein Wein von der Rebsorte Nummer 1 aus Franken sein: ein Müller-Thurgau.
Wenn der Trend weiterhin anhält werde ich dies in wenigen Jahren allerdings nicht mehr so schreiben können. Dann wird der Silvaner die Pole-Position einnehmen. Die Faktenlage ist diesbezüglich eindeutig. Laut Statistik hatte der Müller im Jahr 2015 noch 210 Hektar Vorsprung vor dem Silvaner, was die Anbaufläche in Franken betrifft (1.645 ha zu 1.435 ha). Dieser Vorsprung ist binnen zwei Jahren auf weniger als 100 Hektar geschmolzen. In diesem Zeitraum hat die Anbaufläche des Silvaners aber nur leicht zugenommen (von 1.435 ha auf 1.493 ha). Dies bedeutet, dass die Rebfläche des Müller-Thurgaus schneller abnimmt als die des Silvaners wächst. Ich möchte Sie an dieser Stelle sicherlich nicht mit Zahlenspielereien langweilen, aber ich denke, es ist durchaus interessant, über die großen Trends ein wenig Bescheid zu wissen. Zumal der Müller von über 3.000 Hektar Anbaufläche Mitte der Neunziger Jahre kommt. Ein dramatischer Rückgang also.
Dies soll uns aber aus zwei Gründen nicht sonderlich bekümmern. Erstens handelt es sich mit dem Silvaner um einen würdigen „Thronfolger“, welcher als autochthone Rebsorte seit mindestens 360 Jahren in der Region verwurzelt ist und das Profil Weinfrankens im Rest Deutschlands besser zu schärfen geeignet ist. Zweitens wird sich der Müller irgendwann konsolidieren und hauptsächlich nur noch von Winzern angebaut werden, welche ihn nicht als Massenträger „missbrauchen“ und stattdessen ehrliche, hochanständige und fruchtig-würzige Weine aus der Sorte keltern.
Mit dem fränkisch trockenen „Wiesenbronner“ Müller-Thurgau von Winzerfamilie Fröhlich haben wir genau ein solch gelungenes Exemplar im Glas: einen hochanständigen, ehrlichen, fruchtig-würzigen Wein. Die blassgelbe Farbe mit ihren Grünreflexen deutet auf einen leichten, eher schlanken Wein hin. Auch der Alkoholgehalt von 11 % vol. legt diese Vermutung nahe. In der Nase präsentiert er sich dezent und eher zurückhaltend für einen Müller. Aber dennoch lässt er es nicht an Typizität mangeln. Ein frischer Apfelduft mit einem Schuss Zitrone, etwas Eisbonbon und einem Hauch Ananas passen wunderbar zum Sortenprofil. Lediglich die „berühmte“ Muskatwürze bleibt eher zart angedeutet. Wem der Müller sonst zu blumig, fruchtig und würzig ist, könnte hier eventuell einmal einen Versuch wagen.
Am Gaumen hat der Wein einen beeindruckenden Zug. Wie oben schon erwähnt, ist er mit 3,7 g/l Restzucker fränkisch trocken. Die Säure ist sehr lebendig und verleiht ihm einen fast schon tänzerischen Auftritt auf der Zunge. Wenn ich in Österreich einen Heurigen besuche, würde ich mir genau einen solchen Wein wünschen: frisch, (dezent) fruchtig, leicht, trocken im Geschmack, mit Zug am Gaumen und leicht würzig im Nachhall. Vielleicht können sich sogar Riesling-Fans, sofern ihnen nach Abwechslung zumute ist, einmal an diesen Wein heranwagen. Passt wunderbar zu Schnitzel oder Backhendl mit schlotzigem (Gurken-) Kartoffelsalat oder zum gebackenen Karpfen.