2018 Casteller Kirchberg Regent trocken
Keßler Winzerhof
Dezenter Gerbstoff. Im Geschmack sind Kirschen und Heidelbeeren zu erkennen.
Speiseempfehlung: Zu Gulasch, Wild und Rind.
Prämierung: AWC Silber
Weitere Informationen zur Rebsorte
Regent
Die Sorte Regent wurde 1967 von Professor Alleweldt am Institut für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof (Siebeldingen/Südpfalz) aus (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin gekreuzt.
Mit mehr als 10 % Anteil an der fränkischen Rotweinfläche gehört der Regent durchaus zu den wichtigen Rebsorten in Franken.
Die Widerstandskraft gegen Pilzkrankheiten stammt hierbei von der französischen Sorte Chambourcin. 1996 erfolgte die offizielle Zulassung für die Qualitätsweinproduktion und von ursprünglich elf Hektar im Zulassungsjahr wuchs die Anbaufläche rasch auf den heutigen Stand von 2.050 Hektar (2 % der gesamtdeutschen Rebfläche). Davon entfallen 140 Hektar auf das Anbaugebiet Franken.
Neben den oben angeführten positiven Anbaueigenschaften überzeugt die Sorte aber auch durch eine hohe Weinqualität. Sie ergibt in guten Jahren tiefdunkle, kräftige Rotweine mit ausgeprägtem Beerenduft. Potentiell liefert sie, entsprechende Ertragsreduzierung und gekonnter Ausbau im Barrique / Holzfass vorausgesetzt, qualitativ hochwertige Rotweine.
Datenblatt 2018 Casteller Kirchberg Regent trocken
Das Weingut "Keßler Winzerhof" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2018 Casteller Kirchberg Regent trocken
Der Winzerhof Kessler aus Prichsenstadt scheint ein Faible für Neuzüchtungen zu haben. Zumindest, was die roten Sorten anbelangt. Neben dem Cabernet Dorsa, welcher je nach Jahrgang reinsortig oder als Cuvée abgefüllt wird, befindet sich noch die pilztolerante Rebsorte Regent im Angebot. Die Sorte wurde 1967 am Institut für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof bei Siebeldingen in der Südpfalz gekreuzt. Es handelt sich um eine der größten Erfolgsgeschichten seit der Einführung des Dornfelders. Das Interesse der Winzerschaft an der Kreuzung aus (Silvaner x Müller-Thurgau) x Chambourcin (Seyve Villard 12-417 x Chancellor) ist groß.
Waren es 1997 noch lediglich 70 Hektar, so betrug die Anbaufläche 2018 bereits stattliche 1.784 Hektar (Quelle: Deutscher Wein, Statistik ´19/´20 - Deutsches Weininstitut). Damit belegt die Sorte einen beachtlichen siebten Rang unter den roten Sorten mit deutlichem Abstand zu den nächstplatzierten Merlot (696 ha), St. Laurent, Acolon und Cabernet Sauvignon.
Weshalb sich der Regent bei den Winzern solch großer Beliebtheit erfreut, lässt sich im Glas gut nachvollziehen. Unser 2018er Regent von Kellermeisterin Ina Kessler aus Prichsenstadt zeigt sich mit einer wunderschönen, kräftig kirschroten Farbe im Glas. Vom Duft her bewegt er sich mit Anklängen von reifer Herzkirsche und Blaubeere im erwartbaren Bereich. Was die Nase und die Frucht aber besonders erscheinen lässt, ist ein warm-würziger, südländisch anmutender Ton. Spontan musste ich vor allem an Grenache-basierte Weine von der südlichen Rhône denken.
Am Gaumen präsentiert er sich dann absolut trocken (0,0 g/l Restzucker) mit feinpolierten Tanninen. Hier stören keinerlei kantige, adstringierende Gerbstoffe den Genuss. Der Wein fließt wie Seide über die Zunge. Die kirschige Frucht aus der Nase kehrt am Gaumen wieder und wird von einer tollen, lakritzigen Bitternote ergänzt. Vom Körper und der Fülle her kann er es nicht ganz mit südländischen Rotweinen aufnehmen. Dafür ist seine Trumpfkarte die vergleichsweise elegante Art, welche er an den Tag legt. In der Nase südländische Anmutung, am Gaumen kühle Eleganz. Eine tolle und nicht alltägliche Kombination, wie ich finde. Ein Rotwein, welcher besonders gut winterliche Schmorgerichte begleitet.