2019 Volkacher Ratsherr Domina trocken
Weingut Kirch
Ein wunderbar feinwürziger, Wärme und Behaglichkeit ausstrahlender Duft steigt beim ersten Schnuppern am Glas in die Nase. Spontan fühle ich mich an Zwetschgen-Röster erinnert, der mit einem Stück Zimtstange und ein oder zwei Nelken geköchelt wurde. Eine absolut fabelhafte, fast schon etwas weihnachtlich anmutende Nase.
Im Gaumenauftritt zeigt er sich absolut trocken (0,2 g/l Restzucker) mit sanftem Tanninbiss und guter Struktur. Die Frucht ist feinsäuerlich und erinnert an Schattenmorellen, aber ein Hauch von Schlehe, welcher eine herbe Note in den Wein bringt, ist ebenfalls vorhanden. Die betont herbe Art, die kompakten Gerbstoffe und die feine Säure machen diese Domina zu einer idealen Speisenbegleitung. Nicht zu schwer, so dass Gefahr bestünde, die Vorzüge der Speise zu überdecken und nicht zu leicht, so dass Gefahr droht, dass er untergeht und platt gemacht wird durch das Essen. Da die Anmutung dieses feinen Tropfens doch eher eine herbstliche bis winterliche ist – und durchaus Lagerpotential vorhanden ist – würde ich noch ein paar Monate warten mit dem Öffnen der Flaschen und ihn dann zu kräftigen Gerichten wie Rouladen, einem Burgunderbraten oder zu einem Hasenpfeffer (Empfehlung des Weinguts) servieren.
Diesen Artikel finden Sie auch in folgendem rabattierten Probierpaket:
Speiseempfehlung: Ideal zu einem Rindersteak sowie zu Hasenpfeffer und kräftigem Käse.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Domina
1927 gelang Peter Morio durch die Kreuzung der Elternsorten Blauer Portugieser und Spätburgunder die Schöpfung der roten Sorte Domina.
Auch wenn die Anbaufläche sowohl in Gesamt-Deutschland als auch in Franken in den letzten fünf Jahren leicht rückläufig war, so hat sich dennoch nichts an dem Fakt geändert, dass die Sorte in hiesigen Breiten ihr Refugium gefunden hat. Von insgesamt 354 Hektar Gesamtfläche entfallen erstaunlicherweise mit 311 Hektar knapp 88 % auf das Anbaugebiet Franken. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll die überragende, regionale Bedeutung dieser roten Neuzüchtung aus Portugieser und Spätburgunder von Peter Morio aus dem Jahr 1927.
Anders als man in Anbetracht der beiden Elternsorten erwarten könnte, handelt es sich bei den meisten Domina-Weinen nicht um hellfarbige, elegante Rotweine, sondern, je nach Jahrgang, Lage, Ausbauweise und Ertrag, um dunkelfarbige, mittelkräftige bis kräftige Weine mit bisweilen markanter Tanninstruktur.