2017 Weißburgunder Kabinett trocken
Römmert Weingut V
Der Weißburgunder präsentiert sich im Glas hellgelb. Im Duft ist er zart und erinnert an leichte Zitrusaromen. Geprägt durch das Weinjahr 2017 zeigt er Rassigkeit und ein interessantes Säurespiel.
Der Weiße Burgunder erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Er bevorzugt warme, tiefgründige und kräftige Böden. Die Sorte bereitet im Anbau wenig Probleme und kann durch eine lange Reifezeit hohe Mostgewichte erreichen.
Speiseempfehlung: Der Weißburgunder passt hervorragend zu Meeresfrüchten, Fisch, Kalb- und Schweinefleisch sowie Geflügel. Durch seine Frische ist er als Begleiter für schöne Sommersalate optimal geeignet. Natürlich kann er einfach nur als gut gekühlter Terrassenwein getrunken werden.
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Weißburgunder
Er gehört zwar nicht zu den weitverbreiteten Varietäten in Franken, aber seine Stellung als besonders wertvolle Ergänzungssorte dürfte von den wenigsten Weinkennern angezweifelt werden. So mag es auch kaum verwundern, dass sein Flächenanteil langsam aber doch stetig zunimmt.
Waren es im Jahr 2000 noch bescheidene 0,7 %, so liegen wir heute bereits bei 3,2 %. Somit hat sich sein Flächenanteil in Franken binnen 18 Jahren mehr als vervierfacht und er marschiert stramm auf die Marke von 200 Hektar Anbaufläche (in Franken) zu. Daneben findet die Sorte innerhalb Deutschlands noch besonders in der Pfalz und Rheinhessen Verbreitung.
Gleichwohl gehört er zu den klassischen Sorten, ist doch sein Anbau spätestens seit dem 14. Jahrhundert belegt. Innerhalb Europas wird er auch in Italien (Pinot Bianco), Österreich, der Schweiz und Liechtenstein angebaut. In Frankreich, seiner vermuteten Heimat, findet man ihn im Elsass und, man höre und staune, sogar in der Champagne, wo er aber lediglich auf ca. 80 Hektar angebaut wird und somit faktisch keine Bedeutung (mehr) hat.
Lange galt die Sorte als identisch mit dem „Weltenbürger“ Chardonnay und der Rebsorten-Spezialität Auxerrois. Dieser Ähnlichkeit verdankt die älteste, 1954 gepflanzte Chardonnay-Anlage Deutschlands ihre Existenz. Da nach dem Krieg deutsche Rebschulen kaum die Nachfrage nach Weißburgunder-Reben befriedigen konnten, kamen die Setzlinge aus Frankreich. Erst viele Jahre später wurde der Irrtum bemerkt, denn es handelte sich um die in Deutschland damals noch nicht zugelassene Rebsorte Chardonnay.
Genauso wie der Grauburgunder ist der Weiße Burgunder als natürliche Mutation aus dem Blauen Spätburgunder (Pinot Noir) hervorgegangen, bzw. der Grauburgunder ist als Zwischenstufe der Entwicklung vom Blauen Spätburgunder hin zum Weißburgunder anzusehen.
Im Wesentlichen lassen sich zwei Grundtypen unterscheiden: der fruchtige, im Stahltank ausgebaute Typus und der kräftige, holzfassgereifte Typus mit mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Röstaromen vom Holzfass.
Datenblatt 2017 Weißburgunder Kabinett trocken
Das Weingut "Römmert Weingut V" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2017 Weißburgunder Kabinett trocken
Den Weißburgunder habe ich hier ja schon des Öfteren, aufgrund seiner ausgewogenen, harmonischen und eher „neutralen“ Art, als Allround-Talent beschrieben, was die Kombination mit Speisen anbelangt.
Hier schwebt mir als Ideal eine trockene Spätlese vor, welche genug Körper und Fülle mitbringt, um im Zweifelsfalle auch ein sahniges Sößchen begleiten zu können.
Heute haben wir es aber mit einer anderen Variante der Sorte zu tun. Einem frischen, eher leichten Kabinett. Was aber nicht automatisch bedeutet, dass er nicht als Speisenbegleiter geeignet wäre. Das ist er durchaus, aber eben zu anderen Speisen als seine eher kräftigeren und fülligeren Verwandten.
Das Weingut Römmert aus Volkach liefert mit seinem trockenen Kabinett einen blitzsauberen, modernen Vertreter der Sorte ab. Schon das helle Strohgelb mit seinen leicht grünlichen Reflexen signalisiert, dass wir es mit einem frischen Wein zu tun haben.
Dies bestätigen auch die Eindrücke in der Nase, sobald man am Glas schnuppert. Keine hochreifen Fruchtaromen steigen in die Nase, sondern Noten von gelben Zitrusfrüchten und grünem Apfel. Noten von Eisbonbon deuten auf eine kühle Vergärung im Stahltank hin.
Hier deutet sich ein rassiger, eher schlanker Wein an. Hinter der Frucht „lauern“ als tiefere Schicht auch noch bodengeprägte, „erdige“ Noten.
Am Gaumen setzt sich der Eindruck aus der Nase fort – nämlich der eines saftigen, rassigen Weines. Der Weiße Burgunder vom Weingut Römmert gleitet leicht und tänzerisch über Zunge und Gaumen, ohne aber aggressiv getönt zu sein.
Die Säure liefert angenehme Zitrusfruchtnoten im Geschmack. Durch eine leicht phenolische Note bekommt der Wein zusätzlich Struktur und hinterlässt beinahe schon „salzig“ zu nennende Geschmacksspuren am Gaumen. Das erquickt und macht Lust auf den nächsten Bissen.
Meine kulinarische Empfehlung zu diesem wunderbar frischen Weißburgunder lautet: gebratener Seefisch sowie Meeresfrüchte aller Art. Oder auch ein Backhendl mit Kartoffelsalat wäre einen Versuch wert.