2018 Randersackerer Teufelskeller Riesling Kabinett trocken
Schmitt Ludwig
Dieser Riesling ist jung und modern ausgebaut und besitzt ein Aroma von Pfirsich und Apfel. Im Geschmack ist er spritzig und fruchtig mit einer angenehmen Säure.
Speiseempfehlung: Am besten passt er zu knackigen Salaten, Fisch aber auch zu Pasta.
Prämierung: Fränkische Weinprämierung Gold
Weitere Informationen zur Rebsorte
Riesling
Der Weiße Riesling, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten weißen Rebsorten weltweit.Von vielen Weinliebhabern und Experten wird er gar als König der weißen Rebsorten bezeichnet - nicht zu Unrecht; wie wir finden. Als Spezialität und vermuteten Ur-Riesling gibt es auch noch den Roten Riesling, welcher aber bundesweit nur auf ca. 30 Hektar angebaut wird.
In Deutschland ist der Riesling mit knapp über 23.000 Hektar (23,4 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute Rebsorte. Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Rheingau und Mosel dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. Anfang des 20. Jahrhunderts besaßen Rieslingweine aus diesen beiden Regionen Weltgeltung und wurden teurer gehandelt als die berühmtesten Weine aus Bordeaux. In den letzten 15 Jahren haben Deutschlands Spitzenwinzer große Anstrengungen unternommen, an diese längst vergangenen Zeiten anzuknüpfen, und erste Erfolge zeichnen sich ab. Nie war die Qualität so hoch wie heute, die Preise steigen, die besten Großen Gewächse haben die 40-Euro-Marke geknackt, Deutscher Riesling ist hip in New York und anderen Metropolen der Welt.
In Franken besitzt er zwar eine durchaus lange Tradition, wird aber lediglich auf 5 % der Rebfläche angebaut. Da er hohe Ansprüche an Lage und Boden stellt, wird er hauptsächlich von qualitätsbewussten Winzern kultiviert. Zu seinen hervorstechenden Eigenschaften gehört eine ausgeprägte bis rassige Säure, welche in kühlen und spätreifenden Jahren durchaus einmal richtiggehend stahlig sein kann.
Datenblatt 2018 Randersackerer Teufelskeller Riesling Kabinett trocken
Das Weingut "Schmitt Ludwig" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2018 Randersackerer Teufelskeller Riesling Kabinett trocken
Obwohl der Riesling mit 24.000 Hektar Rebfläche deutschlandweit klar die Spitzenposition belegt, finden Sie ihn hier relativ selten bei meinen Weinvorstellungen. Das liegt vor allem daran, dass er in Franken gerade einmal 5 % der Anbaufläche belegt und somit im Verhältnis stark unterrepräsentiert ist.
Bei Weinkennern und -trinkern ist die Region Franken nicht unbedingt in erster Linie mit dem Riesling verknüpft. Franken ist Silvanerland. Und natürlich spielen der Müller-Thurgau und der Bacchus eine wichtige Rolle. Bei Riesling denkt man zuerst an die Mosel, den Rheingau und mit Abstrichen an die Pfalz, Rheinhessen oder auch die Nahe.
Allerdings ist mir mit dem trockenen Kabinett von Ludwig Schmitt wieder einmal ein Frankenriesling ins Glas gekommen, der sich absolut nicht verstecken muss gegen die innerdeutsche Konkurrenz.
Der Wein stammt aus dem sehr guten Jahrgang 2018, welcher sich durch einen heißen Sommer ausgezeichnet hat. Die warme Witterung während der gesamten Vegetationsperiode hat dafür gesorgt, dass die Säure für einen Riesling eher moderat ausfällt. Geerntet wurden die Trauben in der Steillage „Randersackerer Teufelskeller“, einer der Spitzenlagen Weinfrankens.
Im Glas fällt zunächst die wunderbar strohgelbe Farbe mitsamt ihren Grünreflexen auf. Der Wein steht noch am Anfang seiner Entwicklung, präsentiert sich in der Nase aber bereits wunderbar offen. Ein ganzes Füllhorn rieslingtypischer Aromen ist hier präsent: gelbe Steinfrucht die an Aprikose und Pfirsich erinnert, außerdem zitrusfruchtige Anklänge von Amalfi-Zitrone und ganz tief unten auch etwas Mandarine. Abgerundet wird das Ganze durch feine mineralische und würzige Noten.
Der Gaumenauftritt fällt trocken aus, was ich als sehr angenehm empfinde. Wir liegen hier vom Restzuckergehalt nur ganz knappe 0,2 g/l über fränkisch trocken (= bis 4 g/l). Die Säure ist lebendig, aber nicht aggressiv und verleiht dem Wein eine frische und schlanke Kontur. Das ist elegant und feingewoben. Feinste Zitrusfruchtaromen bleiben am Gaumen haften und begleiten diesen Riesling in seinen langen Abgang. Wir haben es hier mit einem Prachtexemplar von fränkischem Riesling zu tun.
Die Goldmedaille der Fränkischen Weinprämierung hat er sich mehr als verdient. Er eignet sich bestens zum Sologenuss, aber begleitet auch eine Forelle Blau oder einen gebackenen Karpfen auf das Vortrefflichste. Da ja bekanntlich das Beste zum Schluss kommt, hier noch ein kleiner Hinweis auf den Preis. Der ist nämlich für einen Rieslingwein, zudem von dieser Güte, sehr moderat. Genau genommen sogar ein Schnäppchen.