2019 Thüngersheimer Bacchus halbtrocken - VDP.ORTSWEIN
Schwab - Das Weingut
Der Bacchus hat ein kräftiges Aroma, das an Lindenblüte und Litschi mit etwas würzigen Anklängen erinnert. Im Geschmack präsentiert er sich süffig mit Litschinoten und einer dezenten Süße.
Speiseempfehlung: Passt vorzüglich zu asiatischen Zubereitungen mit Chili, Ingwer, Curry und Obst, aber auch zu jungem, frischen Käse.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Bacchus
Angebote: Bacchus Weine anzeigen
Die Neuzüchtung von Peter Morio im Jahr 1933 ist aus der Kreuzung von Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau in der Pfalz entstanden. Bacchus-Weine sind hell- bis grüngelb, haben eine geringe Säure und erinnern mit ihrem blumigen Muskataroma an die Scheurebe (weshalb sie auch als Frühe Scheurebe bezeichnet wird). Der Bacchus reift früh, erreicht aber dennoch einen hohen Reifegrad. Dies ermöglicht es ihn in Lagen anzubauen, die sich für den Riesling als ungeeignet erwiesen haben. Als typischer Trinkwein passt der Bacchus gut zu Mehlspeisen oder Desserts. Auch asiatische und würzige Gerichte kann er begleiten.
Mit 1.795 Hektar Anbaufläche (1,8 % der Gesamtfläche) spielt Bacchus zwar in Deutschland keine große Rolle, aber aus der Tatsache, dass davon 720 Hektar allein im Anbaugebiet Franken stehen, kann man ihre Bedeutung für die hiesigen Winzer ablesen. Nach dem Müller-Thurgau und dem Silvaner handelt es sich bei der nach dem römischen Weingott benannten Kreuzung aus den Elternsorten (Silvaner x Riesling) und Müller-Thurgau um die dritthäufigste Varietät in fränkischen Landen. Bezogen auf Gesamtdeutschland hat sich die Anbaufläche seit 1995 fast halbiert. Auch wenn die fränkischen Winzer mit fast schon nibelungentreuer Art an ihrem Bacchus festhalten, ist der Trend im übrigen Weindeutschland dennoch stark rückläufig.
Die Sorte Bacchus verdankt ihre einstmalige Popularität unter Winzern vor allem der Tatsache, dass sie zu den früh reifenden Rebsorten gehört und folglich auch in Lagen angebaut werden kann, die für den spätreifenden Riesling eher ungeeignet sind. Bacchus-Weine zeichnen sich durch ihre geradezu verschwenderische Fruchtigkeit und betonte Würze aus. In der weitverbreiteten, halbtrocken ausgebauten Variante haben wir nach wie vor den fränkischen Weinfestschoppen schlechthin im Glas. Auch wenn Weinsnobs gerne die Nase rümpfen, so kann ein fruchtig-würziger Bacchus ein ganz toller Einstieg in die Welt des Weines sein.
Datenblatt 2019 Thüngersheimer Bacchus halbtrocken - VDP.ORTSWEIN
Das Weingut "Schwab - Das Weingut" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2019 Thüngersheimer Bacchus halbtrocken - VDP.ORTSWEIN
So geht Bacchus! Zu apodiktisch? Also gut: So kann Bacchus also auch sein.
Was Winzermeister Thomas Schwab hier abliefert, hat in meinen Augen fast schon Referenzcharakter für die Rebsorte. Der Wein ist dermaßen saftig, verspielt und lebendig, dass es eine wahre Freude ist, ihn gut gekühlt bei herrlichem Sommerwetter zu schlürfen.
Wir haben draußen 30° Celsius als ich diese Zeilen schreibe. Stellen Sie sich vor, Sie würden im Garten oder auf der Terrasse an einem schattigen Plätzchen sitzen und neben einem stets gut gefüllten Wasserglas auch ein Weinglas stehen haben. Dieses Szenario schreit geradezu nach einem „Anlasswein“ (Sommerwein, Terrassenwein, Grillwein …). Und genau dieser halbtrockene Bacchus aus dem sehr guten Jahrgang 2018 wäre der perfekte Begleiter in dieser Situation. Relativ leicht im Alkohol, fruchtbetont, erfrischend.
In der Nase typisch Bacchus: würzige, traubige Frucht, Anklänge von Holunderblüte, ein Hauch Lychee, rauchige Noten, sogar dezent mineralische Anklänge. So weit, so typisch. Bacchus eben.
Die eigentliche Sensation spielt sich für meinen Geschmack am Gaumen ab. Die Säure verleiht dem Wein eine Lebendigkeit und fast schon tänzerische Eleganz, welche ich in dieser Form so gut wie noch nie bei einem Bacchus erlebt habe. Die zweifelsohne vorhandene und auch schmeckbare Restsüße von 12,7 g/l wird dermaßen perfekt austariert von der Säure, dass man schon fast von einer kleinen Geschmacksexplosion sprechen kann. Das Süße-Säure-Spiel am Gaumen ist von frappierender Art. Einfach nur „wow“. Diese innere Spannung und diese Lebendigkeit und Frische führen unweigerlich zu einem enormen Trinkfluss. Da geht die Hand so schnell zum Glas, dass man fast in den Slow-Motion-Modus schalten muss.
Das Schöne ist, dass man den Wein herrlich solo trinken kann, aber auch verschiedene, vielversprechende Kombinationen kulinarischer Art sind denkbar: Zu asiatischen Gerichten mit leichter bis ausgeprägter Schärfe (Curry-Gerichte, vietnamesischer Papaya- oder Rindfleischsalat) passt er ebenso hervorragend wie zu sommerlichen Salaten mit Ziegenkäse oder zu süß-sauren Gerichten aus der chinesischen Küche.
Und das Beste kommt sprichwörtlich zum Schluss: In Anbetracht der tollen Qualität und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir es mit einem Ortswein aus einem renommierten VDP-Betrieb zu tun haben, kann man den aufgerufenen Preis nur als extrem angemessen bezeichnen. Oder einfacher ausgedrückt: günstig.
Besonderheiten: Selektive Handlese