2018 Schwarzriesling Dornfelder Cabernet Mitos Spätlese trocken
Weingut & Winzerhof Spengler
Tiefdunkler Farbton, kräftige Kirsch- und Brombeeraromen. Leckere Cuvée aus 3 Rebsorten.
Speiseempfehlung: Eignet sich besonders für gegrillte, gebratene oder geschmorte Speisen.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Dornfelder
Ähnlich wie der Müller-Thurgau bei den weißen Rebsorten, legte auch der Dornfelder im 20. Jahrhundert eine unvergleichliche Erfolgsstory hin, allerdings bei den roten Sorten.
Der Dornfelder entstand aus einer 1955 in Lauffen am Neckar durchgeführten Kreuzung der Elternsorten Helfensteiner x Heroldrebe. Auch aufgrund seiner tiefdunkelroten Farbe ist er einer der beliebtesten Rotweine. Mit Aromen von Kirsche und Johannisbeeren ist er ideal für die kühlere Jahreszeit, aber auch leicht gekühlt zu gegrilltem Fleisch an einem laufen Sommerabend.
Cabernet Mitos
Der Cabernet Mitos ist eine relativ junge deutsche Rebsorte. Wegen seiner tiefdunklen Farbe eignen sich gute Mostqualitäten für eine Cuveé mit farbschwächeren Weinen oder einen späteren Ausbau im Barrique.
Die Kreuzung von Blaufränkisch und Cabernet Sauvignon soll dazu beitragen, Cabernet-Varianten auch in Deutschland stärker anzusiedeln. Die Sorte ist überwiegend in der Pfalz, Baden und in Rheinhessen zu finden. In Franken ist sie eher ein Exot.
Schwarzriesling
Der Schwarzriesling wird zu den Burgunder-Sorten gezählt, was man auch leicht an seinem französischen Namen „Pinot Meunier“ ablesen kann.
Deshalb mag es auch gar nicht allzu sehr verwundern, dass er in seiner Aromatik an seine Schwester-Sorte den Spätburgunder (Pinot Noir) erinnert.
Cuvée
Der Ausdruck Cuvée ist in Europa nicht einheitlich geregelt. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Französischen und bezeichnet den Inhalt eines Gärbehälters.
Während im französischen Sprachgebrauch jeder separat abgefüllte Wein eines Weingutes eine Cuvée ist, wird die Cuvée in Deutschland mit einem "Verschnitt" gleichgesetzt. Hierbei ist in der Regel das gemeinsame Keltern oder auch das Vergären von verschiedenen Rebsorten zur Herstellung von Wein gemeint.
Während man früher oft von "panschen" beim Cuvée gesprochen hat, wird dies heute als große Kunst der Kellermeister angesehen, die eine optimale Balance für ihr Produkt finden wollen.
Datenblatt 2018 Schwarzriesling Dornfelder Cabernet Mitos Spätlese trocken
Das Weingut "Weingut & Winzerhof Spengler" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2018 Schwarzriesling Dornfelder Cabernet Mitos Spätlese trocken
Heute obliegt mir die Ehre, Ihnen einen neuen Betrieb bei den „Frankenweinliebhabern“ vorzustellen. Es handelt sich um das Weingut Spengler aus der Brunnenstadt Külsheim. Dass dieser Titel gerechtfertigt ist, lässt sich leicht nachvollziehbar belegen. So weist die 5.500 Einwohner zählende Stadt Kühlsheim auf ihrer Homepage nicht weniger als 18 Brunnen auf ihrem Territorium aus.
Der Ort liegt zwischen Tauber und Main, ungefähr auf halber Strecke zwischen Wertheim und Tauberbischofsheim, am Rande des Odenwalds. Der Winzerhof ist nur den sprichwörtlichen Steinwurf von der Weinberglage „Hoher Herrgott“ entfernt, welche den Külsheimer Weinen ihren Namen gibt. Auch unser „Wein der Woche“ stammt aus besagter Lage.
Es handelt sich um eine, zumindest für eine Literflasche, extrem ungewöhnliche Rotwein-Cuvée aus den drei Rebsorten Schwarzriesling, Dornfelder und Cabernet Mitos. Und als ob dies nicht schon ungewöhnlich genug wäre, dann auch noch in Spätlese-Qualität. Dieser Umstand dürfte in erster Linie dem sehr heißen Jahrgang 2018 zu verdanken sein, konnten hier die Trauben doch im Schnitt eine sehr hohe Reife erlangen.
Im Glas präsentiert er sich mit annähernd blickdichter, purpurroter Farbe. Die Nase bietet konzentrierte Fruchtaromen, welche von Schwarzkirsche über Zwetschge bis hin zu Brombeere reichen. Feine (Ge)Würznoten von Vanille, Lakritze und Lorbeerblatt runden die fruchtigen Eindrücke ab.
Am Gaumen präsentiert er sich für einen Wein dieser „Gewichtsklasse“ sehr ausgewogen und harmonisch. Der Alkohol von 14 % Vol. ist gut integriert und tritt nicht negativ in den Vordergrund. Das Tannin ist feinkörnig und verleiht dem Wein einen schönen „Biss“, ohne zu sehr auszutrocknen. Die Säure verleiht darüber hinaus ein gutes Maß an Frische, so dass sich ein schöner Trinkfluss einstellt. Der Gesamteindruck ist der eines herben Rotweins. Geschmacklich dominieren kirschige Aromen in Verbindung mit einer leichten Lakritznote im Abgang.
In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine rote Spätlese in der Literflasche handelt, kann ich unter Berücksichtigung des sehr moderaten Preises nur zu dem Schluss kommen: Ein Auftakt nach Maß auf diesem Portal und ein weiteres Schnäppchen nach unserem Liter-Weißburgunder von letzter Woche.
P.S.: Wer meint, das Weingut Spengler hätte mit diesem hochgradigen Liter-Rotwein sein Pulver bereits verschossen, täuscht sich gewaltig. Es geht noch „ausgefallener“: Neben einer Johanniter-Spätlese bietet das Weingut – ich habe zunächst meinen Augen nicht getraut – eine Silvaner-Auslese in der Literflasche an. Sachen gibt’s. Man lernt eben nie aus.