2022 Sommeracher Rosenberg Sauvignon Blanc Reserve trocken Bio
Weingut Daniel Then
Gärung und weiterer Ausbau des Sauvignon Blanc im mehrfach belegten Barrique.
ÖKO-Nr. DE-006
Weitere Informationen zur Rebsorte
Sauvignon Blanc
Kaum eine Rebsorte verzeichnete in den letzten Jahren in Deutschland solche Zugewinne bei der Anbaufläche wie der Sauvignon Blanc.
Gleich nach dem Riesling rangiert er zur Zeit an zweiter Stelle der meistgepflanzten weißen Sorten in den Weinbergen deutscher Winzer.
Ursprünglich an der Loire in Frankreich beheimatet, setzte die Sorte von Neuseeland aus in den 1980er Jahren zu ihrem Siegeszug um die Welt an. Cloudy Bay wurde schnell zum Kultwein und zur Blaupause für expressive, mit tropischen Fruchtaromen beladene Neue Welt-Sauvignons.
Datenblatt 2022 Sommeracher Rosenberg Sauvignon Blanc Reserve trocken Bio
Das Weingut "Weingut Daniel Then" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2022 Sommeracher Rosenberg Sauvignon Blanc Reserve trocken Bio
In Anbetracht des immer näher rückenden Weihnachtsfestes möchte ich ihnen heute einen echten Festtagswein vorstellen. Mit dem Sauvignon Blanc ist es ja immer so eine Sache. Die einen lieben ihn und die anderen verteufeln ihn. Im Prinzip lässt sich die Sorte grob gesagt in zwei Hauptströmungen unterteilen. Auf der einen Seite haben wir den klassischen, nicht zu opulent fruchtigen, eher mineralischen Sauvignon Blanc europäischer Prägung. In erster Linie aus dem Anbaugebiet Sancerre in seiner Urheimat Frankreich. Demgegenüber steht der Neue-Welt-Typus, welcher vor allem seit den 1980er-Jahren mit dem ausgeprägt grasigen und exotisch fruchtigen Sortenvertreter vom Weingut Cloudy Bay aus Neuseeland assoziiert wird.
Daniel Then aus Sommerach ist mit seiner Reserve aus dem Jahrgang 2022 ein großer Wurf gelungen. Der Wein bewegt sich deutlich im Bereich der europäischen Klassik. Dies wird bereits beim ersten Schnuppern am Glas deutlich. Die Nase zeugt von Eleganz und sanfter Zurückhaltung. Nichts sticht hervor oder drängt sich dem geneigten Genießer auf, sondern vielmehr breitet der Wein, in sich ruhend, einen komplex gewobenen Duftteppich im Glase aus. Wir haben es mit einer Melange aus fruchtigen, mineralischen und würzig Noten zu tun. Eine vibrierende und knisternde Spannung liegt im Glas. Die Nase trifft auf einen ganzen Korb nicht alltäglicher Früchte. Man riecht feinste Zitrusaromen und fühlt sich in entfernte Länder versetzt und fragt sich in Gedanken, ob eine Sudachi oder eine Yuzu aus Japan so oder so ähnlich riechen mag. Darüber hinaus sind sortentypische Aromen von Kiwi (Gold) und etwas Stachelbeere vorhanden. Ein Touch fränkischer Kalkstein-Mineralität schwingt natürlich auch mit. Als absolut genial ist der gelungene Holzeinsatz zu bezeichnen. Der Wein reifte in gebrauchten Barriquefässern. Sowohl in der Nase als auch am Gaumen ist eine holzige Note spürbar. Diese ist aber so fein und bestens eingebunden, dass sie lediglich zu größerer Komplexität im Wein führt, aber niemals dominant ist.
Am Gaumen besticht die „Reserve“ von Daniel Then mit toller Struktur und großer Länge. Zunächst nimmt man geschmacklich frische Zitrusnoten wahr, welche auf dem Fuße von einer leicht rauhen Mineralität ergänzt bzw. begleitet werden. Die Säure ist mit knapp 7 g/l nicht niedrig und sorgt für Spiel und Lebendigkeit. Im Nachhall macht sich dann der Ausbau im Holzfass bemerkbar. Eine fast schon cremige Note breitet sich am Gaumen aus und sorgt dafür, dass der Wein ewig lange nachklingt. Ein toller Tropfen mit einem gewissen Hang zur Größe. Natürlich nicht ganz billig, aber das kann er bei der gebotenen Qualität auch gar nicht sein. Für ein ähnliches Kaliber zahlt man in Frankreich den selben Preis. Aber in diesem Falle darf das Motto ruhig lauten: support your local dealer. Außerdem steht Weihnachten vor der Tür.