2021 Bacchus Nordheimer Vögelein Spätlese
Weingut am Vögelein
Leuchtend gelbe Farbe von reifer Früchtearomatik. Für Liebhaber lieblicher Weine. Extraktreiches Früchtearoma nach Holunderblüte.
Speiseempfehlung: Der ideale Wein zum Dessert und zu Käse.
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Bacchus
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Die Neuzüchtung von Peter Morio im Jahr 1933 ist aus der Kreuzung von Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau in der Pfalz entstanden. Bacchus-Weine sind hell- bis grüngelb, haben eine geringe Säure und erinnern mit ihrem blumigen Muskataroma an die Scheurebe (weshalb sie auch als Frühe Scheurebe bezeichnet wird). Der Bacchus reift früh, erreicht aber dennoch einen hohen Reifegrad. Dies ermöglicht es ihn in Lagen anzubauen, die sich für den Riesling als ungeeignet erwiesen haben. Als typischer Trinkwein passt der Bacchus gut zu Mehlspeisen oder Desserts. Auch asiatische und würzige Gerichte kann er begleiten.
Mit 1.795 Hektar Anbaufläche (1,8 % der Gesamtfläche) spielt Bacchus zwar in Deutschland keine große Rolle, aber aus der Tatsache, dass davon 720 Hektar allein im Anbaugebiet Franken stehen, kann man ihre Bedeutung für die hiesigen Winzer ablesen. Nach dem Müller-Thurgau und dem Silvaner handelt es sich bei der nach dem römischen Weingott benannten Kreuzung aus den Elternsorten (Silvaner x Riesling) und Müller-Thurgau um die dritthäufigste Varietät in fränkischen Landen. Bezogen auf Gesamtdeutschland hat sich die Anbaufläche seit 1995 fast halbiert. Auch wenn die fränkischen Winzer mit fast schon nibelungentreuer Art an ihrem Bacchus festhalten, ist der Trend im übrigen Weindeutschland dennoch stark rückläufig.
Die Sorte Bacchus verdankt ihre einstmalige Popularität unter Winzern vor allem der Tatsache, dass sie zu den früh reifenden Rebsorten gehört und folglich auch in Lagen angebaut werden kann, die für den spätreifenden Riesling eher ungeeignet sind. Bacchus-Weine zeichnen sich durch ihre geradezu verschwenderische Fruchtigkeit und betonte Würze aus. In der weitverbreiteten, halbtrocken ausgebauten Variante haben wir nach wie vor den fränkischen Weinfestschoppen schlechthin im Glas. Auch wenn Weinsnobs gerne die Nase rümpfen, so kann ein fruchtig-würziger Bacchus ein ganz toller Einstieg in die Welt des Weines sein.
Datenblatt 2021 Bacchus Nordheimer Vögelein Spätlese
Das Weingut "Weingut am Vögelein" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2021 Bacchus Nordheimer Vögelein Spätlese
Bei den einen rennt man offene Türen ein, wenn man einen Bacchus empfiehlt – immerhin handelt es sich um die dritthäufigste Rebsorte in Franken und somit erfreut er sich zweifelsfrei großer Popularität – die anderen wenden sich dagegen mit Grausen ab. Letztere bekritteln bei der Kreuzung aus den Sorten (Silvaner x Riesling) x Müller-Thurgau in der Hauptsache folgende Punkte: Zu plump, zu penetrant in der Aromatik, zu wenig Spiel am Gaumen lauten gängige Negativurteile. Über Geschmack lässt sich eben doch streiten. Die einen lieben Blauschimmelkäse ob seiner ausgeprägten Aromatik, andere verabscheuen ihn.
Na ja, jedenfalls dürften Liebhaber von ausgeprägter Frucht und duftigen, geradezu blumigen Aromen neben Muskateller, Gewürztraminer und Scheurebe kaum eine bessere Rebsorte als den Bacchus finden.
Gefühlt und wahrscheinlich auch realiter werden 90 % der Bacchus-Weine halbtrocken ausgebaut und scheinen vornehmlich der Verzückung weiblicher Weinfest-Besucher zu dienen. In seltenen Fällen trauen sich Winzer an eine trockene Version. Auch die liebliche Variante ist eher selten anzutreffen. Um letztere handelt es sich bei unserem 2021er Bacchus Spätlese aus der weithin bekannten Lage Nordheimer Vögelein.
So stelle ich mir eine fabelhaft duftige, nicht klebrig süße Spätlese vor. Wir haben hier nicht den Typus eines knackfrischen Sommer- und Terrassenweins vor uns, aber auch nicht eine plumpe, in die breite gehende Spätlese. Es handelt sich vielmehr um ein Mittelding.
Der Naseneindruck ist durchaus von Frische geprägt. Betörende Noten von Holunderblüte steigen in die Nase auf, begleitet von würzigen, an Muskat erinnernden Anklängen, welche so typisch für den Bacchus sind. Man hat das saftige, traubig-würzig duftende Fruchtfleisch quasi vor Augen. So als ob man eine reife Beere zwischen den Fingern zerquetscht. Aber auch zitrische Anklänge schwingen mit, vor allem gelbe Zitrone und auch etwas Limette.
Am Gaumen kommt dann Trinkfreude pur auf. Die Balance von Restsüße und Säure ist wunderbar gelungen. Einerseits ist die Säure ausgeprägt genug, um die nicht ganz 20 g/l Restzucker auszubalancieren, andererseits ist sie harmonisch und reif genug, um den Wein „süffig“ zu machen. Abseits von sämtlichen analytischen Daten ist der Wein harmonisch, fruchtbetont und rund, sprich bestens balanciert. Auch wenn das Wort bei Connaisseuren und Snobs als verpönt gilt, gebrauche ich es trotzdem: Der Wein ist einfach LECKER.