2017 Randersackerer Pfülben Riesling Spätlese feinherb
Weinhaus Brand
Dieser Riesling präsentiert sich wunderbar fruchtig und frisch mit feinen Pfirsicharomen. Die Trauben für diesen Wein gedeihen an alten Reben in der Steillage des Randersackerer Pfülben.
Prämierung: Selection Silber
Weitere Informationen zur Rebsorte
Riesling
Der Weiße Riesling, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten weißen Rebsorten weltweit.Von vielen Weinliebhabern und Experten wird er gar als König der weißen Rebsorten bezeichnet - nicht zu Unrecht; wie wir finden. Als Spezialität und vermuteten Ur-Riesling gibt es auch noch den Roten Riesling, welcher aber bundesweit nur auf ca. 30 Hektar angebaut wird.
In Deutschland ist der Riesling mit knapp über 23.000 Hektar (23,4 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute Rebsorte. Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Rheingau und Mosel dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. Anfang des 20. Jahrhunderts besaßen Rieslingweine aus diesen beiden Regionen Weltgeltung und wurden teurer gehandelt als die berühmtesten Weine aus Bordeaux. In den letzten 15 Jahren haben Deutschlands Spitzenwinzer große Anstrengungen unternommen, an diese längst vergangenen Zeiten anzuknüpfen, und erste Erfolge zeichnen sich ab. Nie war die Qualität so hoch wie heute, die Preise steigen, die besten Großen Gewächse haben die 40-Euro-Marke geknackt, Deutscher Riesling ist hip in New York und anderen Metropolen der Welt.
In Franken besitzt er zwar eine durchaus lange Tradition, wird aber lediglich auf 5 % der Rebfläche angebaut. Da er hohe Ansprüche an Lage und Boden stellt, wird er hauptsächlich von qualitätsbewussten Winzern kultiviert. Zu seinen hervorstechenden Eigenschaften gehört eine ausgeprägte bis rassige Säure, welche in kühlen und spätreifenden Jahren durchaus einmal richtiggehend stahlig sein kann.
Datenblatt 2017 Randersackerer Pfülben Riesling Spätlese feinherb
Das Weingut "Weinhaus Brand" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2017 Randersackerer Pfülben Riesling Spätlese feinherb
In deutschen Weinbaulanden gibt es eine klare Nummer Eins unter den Rebsorten. Frei nach dem Highlander-Motto „Es kann nur einen geben“ gebührt die Krone dem Edelsten der Edlen, dem Riesling. Nachdem in den vergangenen beiden Wochen sein Stellvertreter in fränkischen Gefilden, der Silvaner, zur Audienz bat, hält heute wieder einmal König Riesling selbst Hofstaat. Mit fast 24.000 Hektar Rebfläche deutschlandweit überragt er seine Konkurrenten turmhoch. Sowohl der Müller-Thurgau als Nummer Zwei bei den weißen Sorten als auch der Spätburgunder als Leader bei den roten Varietäten segeln mit jeweils der Hälfte der Rieslingfläche deutlich abgeschlagen lediglich in dessen Windschatten.
International ist der Riesling das Aushängeschild schlechthin für den deutschen Weinbau. Eine Vorstellung, warum dies so ist, vermittelt auf wunderbar genussvolle Weise die feinherbe Spätlese vom Weingut Brand aus Randersacker. Vereint sie doch auf eindrucksvolle Art die Stärken der Sorte wie Rassigkeit und Eleganz in sich. Die Voraussetzungen sind allerdings auch top bei diesem Wein. Die Reben, welche die Trauben liefern, weisen ein hohes Alter auf und liefern folglich niedrige Erträge mit kleinbeerigen, extraktreichen Trauben. Außerdem stehen sie in einer der besten Steillagen ganz Weinfrankens, dem „Randersackerer Pfülben“.
Besonders wichtig ist nach meinem Dafürhalten beim Riesling, dass ihm eine gewisse Mindestzeit der Flaschenreife vergönnt sein sollte. Erst mit ihr kann er seine Stärken voll entfalten. Dann gesellen sich zu den primären Tugenden der Rassigkeit und Fruchtigkeit weitere positive Eigenschaften wie Komplexität und Tiefgründigkeit. So auch bei der feinherben Spätlese aus dem Hause Brand.
Die wunderbar klare, strohgoldene Farbe signalisiert, dass sich der Wein in einem ersten, beginnenden Reifestadium befindet. In der Nase haben sich fruchtige und mineralische Noten und rieslingtypische Reifetöne bereits auf komplexe Weise miteinander verwoben. Neben gelben Steinfruchtanklängen nach Pfirsich zeigen sich sowohl mineralische und würzige Boden-Noten als auch „toastige“, für den Riesling typische Reifetöne. Das ist für mein Gusto extrem ansprechend und animierend. Einfach eine tolle Rieslingnase.
Am Gaumen spielt dann die Säure ihr Trumpf-Ass aus und sorgt auf prototypische Art für Lebendigkeit, Verspieltheit und Rassigkeit. So muss sich ein Riesling präsentieren. Knackig und animierend. Man fühlt sich an den Biss in einen saftigen Apfel erinnert. Eine mundwässernde Zitrusnote sorgt für hohen Trinkfluss. Die fast 19 g/l Restsüße werden von der Säure „geschluckt“ und runden das Gesamtbild lediglich ab, ohne in irgendeiner Form dominant in Erscheinung zu treten. Der Nachhall ist lang und hinterlässt einen herb-säuerlichen, limettenartigen, grün „eingefärbten“ Eindruck. Das ist Riesling-Kino vom Feinsten und gereicht selbst der königlichen Tafel zur Zierde.