2021 AUSZEIT Weißweincuvée Spätlese
Weingut Breunig
In der Nase ist sie sehr fein und erinnert an Vanille und den Ausbau im Holzstückfass. Im Geschmack findet man reifere, gelbe Früchte. Sie ist sehr kräftig, das „Holz“ ist schön eingebunden und steht keineswegs im Vordergrund. Die leichte Säure macht diese Cuvée sehr ausgewogen.
Eine Cuvée aus Weißburgunder, Kerner und Scheurebe.
AUSZEIT
steht für einen Wein, der es einem wert sein sollte, sich ein „Stück“ seiner eigenen wertvollen Zeit für ihn zu nehmen. Die Zeit um diesen Wein richtig zu genießen – eine Auszeit vom „Leben“!
Weitere Informationen zur Rebsorte
Cuvée
Der Ausdruck Cuvée ist in Europa nicht einheitlich geregelt. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Französischen und bezeichnet den Inhalt eines Gärbehälters.
Während im französischen Sprachgebrauch jeder separat abgefüllte Wein eines Weingutes eine Cuvée ist, wird die Cuvée in Deutschland mit einem "Verschnitt" gleichgesetzt. Hierbei ist in der Regel das gemeinsame Keltern oder auch das Vergären von verschiedenen Rebsorten zur Herstellung von Wein gemeint.
Während man früher oft von "panschen" beim Cuvée gesprochen hat, wird dies heute als große Kunst der Kellermeister angesehen, die eine optimale Balance für ihr Produkt finden wollen.
Kerner
Den Kerner könnte man fast schon als “schwäbische“ Rebsorte bezeichnen. Dies hat mehrere Gründe. So wurde er 1929 von August Herold an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg gekreuzt.
Des Weiteren handelt es sich bei der einen Elternsorte – dem Trollinger – um den Lieferanten für den schwäbischen Schoppenwein schlechthin. Der andere Elter ist der Riesling, weshalb die Sorte mithin auch als „kleiner Verwandter des Rieslings“ bezeichnet wird. Und zu guter Letzt handelt es sich beim Namenspaten der Sorte um einen Lokalmatadoren: den Weinsberger Dichter, Arzt und Weinfreund Justinus Kerner (1786 – 1862).
Das goldene Zeitalter der Sorte war in den 1980er- und 1990er-Jahren. Von einstmals fast 8.000 Hektar bestockter Fläche sind heute nur noch knapp 2.800 übrig. Tendenz fallend. In diesem Sinne liegt auch Franken voll im Trend. Aktuell nimmt die Sorte noch 180 Hektar der fränkischen Rebfläche in Anspruch.
Scheurebe
Die Scheurebe wurde vor 100 Jahren gezüchtet und trägt das Erbgut des Rieslings in sich. Seit nunmehr 30 Jahren befindet sie sich auf dem Rückzug in deutschen Weingärten. Von einstmals knapp 4.500 Hektar Anbaufläche in der Spitze sind heute gerade noch 1.455 übrig
Mittlerweile in der Anbaustatistik sogar vom Global Player Chardonnay überflügelt, könnte sie in Zukunft einer anderen, in direkter Konkurrenz stehenden „Modesorte“ noch weiter weichen müssen. Nämlich dem Sauvignon Blanc, welcher seinerseits als die weiße Boomsorte der letzten Jahre bezeichnet werden kann.
Mit seiner betont frischen, fruchig-exotischen, bisweilen grasigen Art hat der Sauvignon Blanc die Herzen der deutschen Weintrinker im Sturm erobert. Was die meisten aber vergessen (in diesem Fall die für den Anbau zuständigen Winzer), ist die Tatsache, dass die Scheurebe in ihrer trockenen Variante vom Aromaprofil durchaus einem guten Sauvignon Blanc ähneln kann. Dies wiederum könnte für Winzer, welche bereits die Scheurebe kultivieren, zu dem Schluss führen, dass sie den Sauvignon gar nicht brauchen.
Weißburgunder
Er gehört zwar nicht zu den weitverbreiteten Varietäten in Franken, aber seine Stellung als besonders wertvolle Ergänzungssorte dürfte von den wenigsten Weinkennern angezweifelt werden. So mag es auch kaum verwundern, dass sein Flächenanteil langsam aber doch stetig zunimmt.
Waren es im Jahr 2000 noch bescheidene 0,7 %, so liegen wir heute bereits bei 3,2 %. Somit hat sich sein Flächenanteil in Franken binnen 18 Jahren mehr als vervierfacht und er marschiert stramm auf die Marke von 200 Hektar Anbaufläche (in Franken) zu. Daneben findet die Sorte innerhalb Deutschlands noch besonders in der Pfalz und Rheinhessen Verbreitung.
Gleichwohl gehört er zu den klassischen Sorten, ist doch sein Anbau spätestens seit dem 14. Jahrhundert belegt. Innerhalb Europas wird er auch in Italien (Pinot Bianco), Österreich, der Schweiz und Liechtenstein angebaut. In Frankreich, seiner vermuteten Heimat, findet man ihn im Elsass und, man höre und staune, sogar in der Champagne, wo er aber lediglich auf ca. 80 Hektar angebaut wird und somit faktisch keine Bedeutung (mehr) hat.
Lange galt die Sorte als identisch mit dem „Weltenbürger“ Chardonnay und der Rebsorten-Spezialität Auxerrois. Dieser Ähnlichkeit verdankt die älteste, 1954 gepflanzte Chardonnay-Anlage Deutschlands ihre Existenz. Da nach dem Krieg deutsche Rebschulen kaum die Nachfrage nach Weißburgunder-Reben befriedigen konnten, kamen die Setzlinge aus Frankreich. Erst viele Jahre später wurde der Irrtum bemerkt, denn es handelte sich um die in Deutschland damals noch nicht zugelassene Rebsorte Chardonnay.
Genauso wie der Grauburgunder ist der Weiße Burgunder als natürliche Mutation aus dem Blauen Spätburgunder (Pinot Noir) hervorgegangen, bzw. der Grauburgunder ist als Zwischenstufe der Entwicklung vom Blauen Spätburgunder hin zum Weißburgunder anzusehen.
Im Wesentlichen lassen sich zwei Grundtypen unterscheiden: der fruchtige, im Stahltank ausgebaute Typus und der kräftige, holzfassgereifte Typus mit mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Röstaromen vom Holzfass.