2021 Rivaner trocken
Weinmanufaktur R & S Düll
Das helle Gelb strahlt im Glas. Seine Nase vernimmt Aromen von reifem Apfel, Zitrusfrüchten und feinen Nuancen von Ananas. Am Gaumen zeigt er sich saftig und mit würzigen Akzenten.
Prämierung: Fränkische Weinprämierung Silber
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Weitere Informationen zur Rebsorte
Rivaner
Im Jahre 1882 führte der Botaniker, Biologe und Rebenzüchter Prof. Dr. Hermann Müller, aus dem Schweizer Kanton Thurgau stammend, in der Pflanzenphysiologischen Versuchsstation an der Königlich-Preußischen Lehranstalt für Obst- und Weinbau in Geisenheim eine ganze Reihe von Kreuzungsversuchen durch.
Er war damals der Überzeugung, dass die später nach ihm und seiner Herkunft benannte Sorte Müller-Thurgau aus den Kreuzungseltern Riesling und Silvaner entstanden sei.
In der Schweiz wird die Sorte teilweise auch heute noch auf dem Etikett als „Riesling x Silvaner“ bezeichnet, obwohl durch rebgenetische Untersuchungen im Jahr 2001 nachgewiesen werden konnte, dass der Silvaner als Elternteil ausscheidet. Es handelt sich vielmehr um eine Kreuzung aus dem edlen Riesling und der Tafeltraube Madeleine Royal.
Datenblatt 2021 Rivaner trocken
Das Weingut "Weinmanufaktur R & S Düll" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2021 Rivaner trocken
Nachdem wir erst vor Kurzem einen Müller-Thurgau hier hatten, wundert sich der eine oder andere Leser vielleicht, weshalb heute schon wieder. Vielleicht denken Sie aber auch „Hä, das ist doch gar kein Müller, den er heute vorstellt.“
Doch, doch. Irgendwann in den 90er Jahren, natürlich des 20. Jahrhunderts, hat sich bei manchen Winzern für die Sorte die Bezeichnung „Rivaner“ etabliert. Man wollte weg vom schlechten Image des Müller-Thurgau und hat dem Kind folglich einen neuen Namen geben.
Das Kuriose ist: Obwohl der Wein unter der „modernen“ Bezeichnung Rivaner läuft, finde ich ihn ziemlich klassisch. Genau so stelle ich mir einen fränkischen Müller alter Schule vor. Einen guten natürlich. Ja, die Nase ist fruchtig. Am deutlichsten ist die Apfelnote zu erriechen. Daneben nehme ich aber auch noch an Mirabelle und Reneklode erinnernde Anklänge wahr. Das absolut Faszinierende an diesem Tropfen ist aber seine ausgeprägte Erdigkeit in Verbindung mit den würzigen, mineralischen Noten. In dieser Form kann das einfach nur aus Franken kommen. Behaupte ich jetzt einfach mal. Diese Mirabellennote in Verbindung mit der Erdigkeit, einen Moment lang musste ich sogar an einen Silvaner denken.
Am Gaumen zeigt er sich dann von harmonischer, unaufgeregter Art. Die Säure ist nicht zu vorlaut, aber auch nicht zu „lasch“. Vom Restzucker her liegen wir mit 6 g/l im trockenen Bereich.
Die Frucht ist geschmacklich präsent und zeigt sich in Form von Zitrusnoten und Anklängen von Apfel, aber auch ein Touch Ananas ist dabei. Im Nachhall nehme ich eine leicht herbe, an die Schalen von frischen Walnüssen erinnernde Note wahr.
Auch an der mittelfränkischen Bocksbeutelstraße weiß man einen amtlichen Müller zu erzeugen. Ich würde den Wein vorzugsweise zur Vesperplatte trinken. Dazu dürfte er hervorragend passen, weil er fruchtig, aber nicht zu fruchtig ist und darüber hinaus eine schöne, erdige Note hat. Außerdem ist er trocken ausgebaut. Ein klasse Schoppen.