2017 Retzbacher Benediktusberg Silvaner Kabinett trocken
Gebr. Geiger jun.
Dieser typisch fränkische Silvaner überzeugt mit seiner würzigen Frische, gepaart mit zarten Aromen von Birne und Quitte.
Speiseempfehlung: Zu aromatisch leichten Gerichten, Fisch Salat oder Spargel .
Prämierung: DLG Gold
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Silvaner
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Der Silvaner ist einer der ältesten weißen Rebsorten und stammt aus Österreich. Er ist eine Zufallskreuzung aus Österreichisch Weiß und Traminer. Der blassgelbe, helle Weißwein ist mild und eher neutral. Er war die Grundlage von zahlreichen Neuzüchtungen, wie zum Beispiel Bacchus, Müller-Thurgau oder Scheurebe. Bis in die 70er Jahre war der Silvaner noch die meist angebaute Rebsorte, bis sie schließlich vom Müller-Thurgau abgelöst wurde. Der Silvaner gilt als Allrounder für fast jeden Anlass. Er passt gut zur kräftigen, regionalen Küche, zu Fischgerichten, Nachtisch oder auch als Aperitif. Der Grüne Silvaner, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten weißen Rebsorten in Deutschland.
- Bis ca. 1950 war der Silvaner die mit Abstand wichtigste Rebsorte in Deutschland und wurde auf mehr als der Hälfte der Rebfläche kultiviert.
- Es handelt sich um eine Traditionsrebe, deren Anbau seit 1659 urkundlich belegt ist.
- In Franken ist der Silvaner Leitrebsorte und nimmt mit 30% so viel Fläche ein wie in keinem anderen deutschen Anbaugebiet.
Datenblatt 2017 Retzbacher Benediktusberg Silvaner Kabinett trocken
Das Weingut "Gebr. Geiger jun." stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2017 Retzbacher Benediktusberg Silvaner Kabinett trocken
Das muss man erst einmal hinbekommen: einen Wein, der im Duft wie eine Spätlese daherkommt und am Gaumen voll und ganz einem Kabinett entspricht, so wie auf dem Etikett angekündigt. Und es handelt sich mit 11 % Vol. Alkohol auch zweifelsfrei um einen echten Kabinett und nicht um eine abgestufte Spätlese, wie man es heutzutage nicht selten vorfindet.
Bereits die Farbe im Glas deutet auf eine (voll-)reife Fruchtaromatik hin, präsentiert sich der trockene Silvaner von Familie Geiger doch mit einem satten, relativ kräftigen Strohgelb im Glas. Die Nase ist Silvaner pur: Würde man die olfaktorischen Eindrücke in Farben übertragen, so wäre der dominierende Eindruck Gelb. Eine reife Birnenfrucht paart sich mit einem herrlichen Quittenduft. Neben den fruchtigen Noten nehme ich auch noch malzige Töne wahr, in welche die von mir so geliebten Anklänge von Heublumen integriert sind. Ich denke, Kräutermalz trifft es ganz gut als Assoziation. Auch etwas Süßholz schwingt mit. Mit zunehmender Belüftung kommen auch noch rauchige, mineralisch konnotierte Eindrücke hinzu. Das geht dann in die gerne als erdig bezeichnete, silvanertypische Richtung. Mir kommt spontan der Gedanke an eine „Ofenkartoffel“ aus dem Lagerfeuer. Einerseits das Rauchige vom Feuer, andererseits das Erdige von der Kartoffel.
Am Gaumen dann, wie schon oben erwähnt, die Überraschung. Der Wein fließt souverän über die Zunge und besitzt durchaus Extrakt und „Gewicht“, aber er bleibt in seiner Anmutung trotzdem schlank. In erster Linie dominiert geschmacklich der Eindruck von Zitrusfrucht. Wir bewegen uns so ungefähr in der Mitte zwischen gelber Zitrone und grüner Limette. Die Säure ist lebendig und sorgt für Spiel am Gaumen. Der Nachhall ist für einen eher leichten Wein der „Kabinett-Klasse“ bemerkenswert lang. Diesem Silvaner gelingt es, Kraft und Leichtigkeit zu vereinen.
Er eignet sich wunderbar zum „Schöppeln“, aber auch als vielseitiger Speisenbegleiter. Von der traditionellen Vesper über den momentan aktuellen Spargel bis hin zu feiner Fischküche (regionale Fische, aber auch Meeresfrüchte und Seefisch). Ein ganz ausgezeichnet gelungener Silvaner, welcher mich frappierend an einen meiner absoluten Lieblingssilvaner von vor 20 Jahren erinnert. Silvaner? Find ich gut.
Prämierung: DLG Gold