2018 Faustus Rotwein-Cuvée trocken
Keßler Winzerhof
Die Rotwein-Cuvée erinnert im Geschmack ein wenig an Johannisbeeren.
Speiseempfehlung: Zu Pizza, Pasta und Gemüsegerichten.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Cuvée
Der Ausdruck Cuvée ist in Europa nicht einheitlich geregelt. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Französischen und bezeichnet den Inhalt eines Gärbehälters.
Während im französischen Sprachgebrauch jeder separat abgefüllte Wein eines Weingutes eine Cuvée ist, wird die Cuvée in Deutschland mit einem "Verschnitt" gleichgesetzt. Hierbei ist in der Regel das gemeinsame Keltern oder auch das Vergären von verschiedenen Rebsorten zur Herstellung von Wein gemeint.
Während man früher oft von "panschen" beim Cuvée gesprochen hat, wird dies heute als große Kunst der Kellermeister angesehen, die eine optimale Balance für ihr Produkt finden wollen.
Datenblatt 2018 Faustus Rotwein-Cuvée trocken
Das Weingut "Keßler Winzerhof" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2018 Faustus Rotwein-Cuvée trocken
Es fällt gar nicht so leicht, wie man vielleicht denken könnte, in Anbetracht der momentanen Wetterlage einen passenden „Wein der Woche“ auszusuchen. Auf der einen Seite haben wir keinen Sommer mehr, so dass die frischen, eher leichten Weiß-, Rosé- und Rotling-Weine ein Stück weit passé sind. Auf der anderen Seite ist es noch nicht wirklich kalt und unangenehm draußen. Deshalb möchte ich ein Plädoyer für den leichten bis mittelkräftigen Rotwein halten, welcher für meinen Geschmack hervorragend in die Übergangszeit passt.
Die kräftigen, schweren Rotweine finden dann ihren idealen Einsatzzeitpunkt während der kalten Wintertage, wenn wir imaginär oder im Einzelfall auch real vor dem prasselnden Kaminfeuer sitzen. Am besten noch in einem bequemen Ohrensessel, um das Klischee perfekt zu machen.
Das Weingut Keßler aus Prichsenstadt hat, wie ich finde, den perfekten Übergangszeit-Rotwein im Sortiment. Es handelt sich um eine Rotwein-Cuvée mit dem Namen „Faustus“. Die Hintergründe hinsichtlich der Namensgebung sind mir nicht bekannt, aber wenn ich rein nach der Übersetzung aus dem Lateinischen gehe, komme ich zu dem Schluss, dass der Name gut gewählt ist. Wie bereits angemerkt, stammt das Wort „faustus“ aus dem Lateinischen und bedeutet „beglückend“, „Glück bringend“. Und das ist diese Cuvée aus dem sehr guten Jahrgang 2018 allemal.
Im Glas präsentiert er sich mit einer kräftig kirschroten Farbe mit leicht violetten Reflexen.
Die Nase ist eine beerige und (stein)fruchtige Verführung, wie sie im Buche steht. Eine wunderschöne, reintönige Frucht nach reifer Brombeere und Herzkirsche paart sich mit zarten Rumtopf-Anklängen. Insgesamt strahlt der Wein einen warmen, reifen Duft aus, welcher durchaus dazu angetan ist, an Weine aus südlichen Gefilden zu denken. So mancher Côtes-du- Rhône-Wein präsentiert sich nicht unähnlich in der Nase.
Am Gaumen präsentiert er sich fast fränkisch trocken (4,3 g/l Restzucker) mit samtigen Tanninen. Erst im Nachhall stellt sich eine leicht adstringierende Note, welche von den Gerbstoffen herrührt, ein. Im langen Finish vernehme ich außerdem eine zarte Bitternote, welche vor allem an Lakritze erinnert. Der Auftakt und der Mittelteil des Gaumenauftritts werden von den fruchtigen, an Brombeere und Kirsche erinnernden Noten, getragen.
Die Cuvée „Faustus“ ist ideal für Freunde nicht zu schwerer und alkoholstarker Rotweine, weist er doch lediglich einen Alkoholgehalt von 11 % Vol. auf. Um so frappierender, dass er in der Nase mit solch „beglückenden“, reifen Fruchtnoten aufwarten kann. Ein Wein, den sicherlich auch die Römer zu schätzen gewusst hätten.