2021 weinLust Spätburgunder trocken
Laufer Dieter
Fruchtig-samtiger Duft von dunklen Beeren, leichte Röstaromen und dezente Tabaknoten. Im Geschmack sehr elegant und weich, etwas herbwürzig und eine feine Struktur.
Mit weinLust-Weinen ist unkomplizierter Trinkgenuss verbunden. Sie begeistern durch ihre Jugend, Frische sowie Fruchtigkeit und sorgen bei jedem Anlass für Spaß und gute Laune.
Speiseempfehlung: Dunkles Fleisch, Braten, Wild, Käse, Pizza & Pasta.
Prämierung: Fränkische Weinprämierung Silber
Weitere Informationen zur Rebsorte
Spätburgunder
Der Blaue Spätburgunder, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten roten Rebsorten weltweit. Von vielen Weinliebhabern und Experten wird die Sorte gar als Königin unter den roten Rebsorten bezeichnet. Als Spezialität und nahen Verwandten gibt es in Deutschland auch noch den Frühburgunder, welcher aber bundesweit nur auf ca. 260 Hektar angebaut wird.
Als Mutterland der Sorte gilt Frankreich, wo sie knapp 30.000 Hektar einnimmt und wahrscheinlich schon seit der Römerzeit kultiviert wird. In Deutschland ist der Spätburgunder mit knapp 11.800 Hektar (12 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute rote Rebsorte.
Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Baden und Ahr dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. In den letzten 30 Jahren haben Deutschlands (Spitzen-)Winzer große Anstrengungen unternommen, qualitativ dem großen, strahlenden Vorbild Burgund näherzukommen.
Die Pinot-Noir-Weine von der Côte d’Or genießen Weltruf und Lagen-Namen wie Musigny, Richebourg und Chambertin (um nur einige zu nennen) zaubern ein verklärtes Lächeln in die Gesichter sämtlicher Pinot Noir-Afficionados weltweit. Leider reißen sie aber auch ein tiefes Loch in die Geldbörse ihrer Anbeter. 200 bis 300 Euro – wohlgemerkt: pro Flasche – sind bei den berühmten Grand-Cru-Lagen eher die Regel denn die Ausnahme.
Qualitativ hat sich in deutschen Landen enorm viel getan und sowohl das Verständnis für den Anbau im Weinberg (Standort, Wahl des Klons und der Unterlage, Traubenteilung etc.) als auch die Besonderheiten beim Ausbau im Keller haben sprunghaft zugenommen. So haben die besten deutschen Spätburgunder mittlerweile qualitativ enorm aufgeholt und teilweise sogar zum großen Vorbild aufschließen können. Allerdings bewegen wir uns preislich mittlerweile bei den besten Pinots aus Deutschland auch im dreistelligen Bereich (Friedrich Becker, Bernhard Huber, August Kesseler).
Zusammen mit dem Cabernet Sauvignon und dem Merlot gilt der Spätburgunder als eine der hochwertigsten roten Rebsorten überhaupt. Weltweit steht Deutschland mit seinen 11.775 Hektar Anbaufläche für Spätburgunder (Pinot Noir) auf dem dritten Platz hinter Frankreich (29.700 Hektar) und den USA (16.770 Hektar). Rund jeder dritte Stock in deutschen Rotweinanlagen ist ein Spätburgunder. National dominiert Baden beim Spätburgunder klar und stellt laut den Zahlen des Deutschen Weininstituts (DWI) aus dem Jahr 2014 mit 5.591 Hektar knapp die Hälfte der gesamten deutschen Anbaufläche für diese Rebsorte. Zweitgrößtes deutsches Anbaugebiet für die Sorte ist die Pfalz mit 1.636 Hektar vor Rheinhessen (1.439 Hektar) und Württemberg (1.300 Hektar). In Franken sind lediglich 266 Hektar mit Spätburgunder bestockt und man könnte mit Fug und Recht von einem gewissen Nischendasein sprechen.
Datenblatt 2021 weinLust Spätburgunder trocken
Das Weingut "Laufer Dieter" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2021 weinLust Spätburgunder trocken
So stelle ich mir einen wahrhaft gelungenen, alltagstauglichen Spätburgunder vor. Dass deutsche Spätburgunder mittlerweile sogar international wahrgenommen werden und in großen Blindverkostungen auch gegen renommierteste Konkurrenten reüssieren können – geschenkt. Diese Weine liegen preislich meistens jenseits der 30- oder 40-Euro-Marke. Manchmal sogar deutlich höher.
Die wahre Kunst ist es, einen typischen, verführerischen Pinot Noir für bezahlbares Geld auf die Flasche zu bringen. Im Burgund, der Urheimat des Pinot, erlebt man selbst für 50 Euro aufwärts so manche Enttäuschung. Jeder „Pinotphile“ dürfte in dieser Hinsicht leidgeprüft sein.
Dem Weingut Laufer aus dem beschaulichen Prichsenstädter Ortsteil Bimbach ist in gewisser Weise die Quadratur des Kreises gelungen. Sein 2016er Spätburgunder besitzt wahrhaften Pinot-Charakter zu bezahlbarem Kurs. Die Reben, welche die Trauben für diesen Wein lieferten, stehen in der Lage „Sommeracher Katzenkopf“. Schon in der Farbe handelt es sich um einen prototypischen Sortenvertreter mit seinem mittleren, glänzenden Granatrot.
In der Nase besitzt er einen ausgeprägten Wow-Faktor. Duftig, edel und voller Feinheit verströmt er sein Pinot-Parfum: säuerliche Kirschfrucht, Hagebutte, etwas Himbeere, feinste Edelhölzer und Gewürze (Vanille, Lorbeer). Alles in der genau richtigen Dosierung. Der Wein wurde bis zur Füllung im Sommer 2018 zu 70 % im großen, gebrauchten Holzfass und zu 30% in gebrauchten Barriques ausgebaut. Das Holz ist zwar präsent in der Nase, aber sehr dezent und unterstützend. So stelle ich mir gelungenen Holzeinsatz vor.
Am Gaumen präsentiert sich der Wein genau so wie es die Nase bereits ankündigt. Nämlich voller Feinheit, Eleganz und Raffinesse. Ich betone ja immer wieder, dass ein guter Spätburgunder Säure braucht. Nicht umsonst wird er manchmal auch als roter Riesling bezeichnet. Und genau diese verspielte, raffinierte Säure zeichnet unseren „Wein der Woche“ aus. Die Tannine hingegen sind „butterzart“ und schmelzen am Gaumen dahin. Im Nachhall zeigt sich eine ganz dezente Bitternote, welche den Abgang zusammen mit der Säure und den kirschigen Fruchteindrücken in die Länge dehnt. Das ist verdammt viel Pinot für’s Geld. Weihnachten kann kommen. Ganz gleich, ob zur Gans oder zum Wild, dieser Wein ist ein kongenialer Begleiter. Schmecken tut er natürlich auch noch, wenn Weinhnachten vorbei ist. Und das sicherlich noch die nächsten zwei bis drei Jahre. Mindestens.