
2020 weinLust Kerner halbtrocken
Laufer Dieter
Herrlich fruchtiger Duft von Johannisbeere, Grapefruit und erfrischendem Eisbonbon, im Geschmack ergänzt durch eine verspielte Restsüße.
Mit weinLust-Weinen des Weingutes Laufer ist unkomplizierter Trinkgenuss verbunden. Sie begeistern durch ihre Jugend, Frische sowie Fruchtigkeit und sorgen bei jedem Anlass für Spaß und gute Laune.
Speiseempfehlung: Asiatische Küche, helles Fleisch, aromatisch-würzige Küche, Käseplatte
Weitere Informationen zur Rebsorte
Kerner
Den Kerner könnte man fast schon als “schwäbische“ Rebsorte bezeichnen. Dies hat mehrere Gründe. So wurde er 1929 von August Herold an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Weinsberg gekreuzt.
Des Weiteren handelt es sich bei der einen Elternsorte – dem Trollinger – um den Lieferanten für den schwäbischen Schoppenwein schlechthin. Der andere Elter ist der Riesling, weshalb die Sorte mithin auch als „kleiner Verwandter des Rieslings“ bezeichnet wird. Und zu guter Letzt handelt es sich beim Namenspaten der Sorte um einen Lokalmatadoren: den Weinsberger Dichter, Arzt und Weinfreund Justinus Kerner (1786 – 1862).
Das goldene Zeitalter der Sorte war in den 1980er- und 1990er-Jahren. Von einstmals fast 8.000 Hektar bestockter Fläche sind heute nur noch knapp 2.800 übrig. Tendenz fallend. In diesem Sinne liegt auch Franken voll im Trend. Aktuell nimmt die Sorte noch 180 Hektar der fränkischen Rebfläche in Anspruch.
Datenblatt 2020 weinLust Kerner halbtrocken
Das Weingut "Laufer Dieter" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2020 weinLust Kerner halbtrocken
Like ice in the sunshine. So schmilzt die Anbaufläche des Kerners, dieser bis Mitte der 1990er-Jahre ungemein populären Kreuzung aus Trollinger und Riesling, dahin. Leider hält dieser Trend, zwar gebremst, aber immer noch nach unten zeigend, weiterhin an. Waren im Jahr 2017 von einstmals knapp 8.000 Hektar noch 2.800 übrig, so sind es heute laut neuester Statistik des Deutschen Weininstituts über die bestockten Rebflächen in Deutschland nur noch 2.357 Hektar.
In Franken liegt der Kerner mit 171 Hektar Anbaufläche auf Platz 7 bei den weißen Sorten.
Das Erstaunliche ist, das Weingut Laufer hat sämtliche sechs vor dem Kerner platzierten Sorten ebenfalls im Anbau: vom Platzhirsch Silvaner, über den einstmaligen Leader Müller-Thurgau, dem fruchtig-würzigen Bacchus bis hin zu Riesling, Weißburgunder und Scheurebe.
Wer also in die Vielfalt des fränkischen Weinlandes eintauchen möchte, kann hier sprichwörtlich Sieben auf einen Streich erwischen.
Glücklicherweise halten Dieter Laufer und seine mittlerweile seit zwei Jahren für das Weingut verantwortlich zeichnende Tochter Kerstin Laufer dem Kerner in bester „fränkisch sturer“ Manier die Treue. Die Kerner vom Weingut Laufer stammen aus der östlichsten Weinbergs-Lage Frankens, dem „Unterhaider Röthla“. Jahrein, jahraus begeistert die Version in der Literflasche viele Stammkunden mit ihrer feinfruchtigen, saftigen Art.
In besonderen Jahren, zuletzt 2015 und 2018, gibt es als Spezialität eine trockene Variante, welche entweder im Stahltank oder sogar im Holzfass ausgebaut sein kann. Diese besonderen Tropfen taugen mitunter als Referenzweine für die Sorte.
Heute möchte ich Ihnen die halbtrockene 2020er-Version aus der weinLust-Linie vorstellen. Einen besseren vin de plaisir für die warme Jahreszeit kann ich mir kaum vorstellen, so saftig, fruchtig und frisch wie sich dieser gerade richtig restsüße Kerner präsentiert.
Ins Glas kommt er mit einem hellen Grüngelb, welches Zeugnis von seiner Jugend ablegt. Die Nase ist herrlich sortentypisch und zeigt neben fruchtigen Anklängen von Ananas, weißer Johannisbeere und Stachelbeere vor allem die berühmte Eisbonbon-Note des Kerners. Das Ganze wirkt ausgesprochen frisch und trinkanimierend. Die Lust auf den ersten Probeschluck ist enorm.
Am Gaumen wird die feine Restsüße durch die reife Säure ausgezeichnet in Balance gehalten. Der Wein ist wunderbar gschmackig, wie man in Österreich so schön sagt. Geschmacklich steht vor allem die Ananasfrucht aus der Nase im Vordergrund. Allerdings eher in konservierter Form, als frische Frucht. Hintenraus kommt die Gletschereis-Note mitsamt ihren leicht ätherisch-frischen Anteilen ins Spiel. Für Struktur sorgt eine tonische (Tonic Water), leicht ins phenolische gehende Komponente. Trinkt mehr Kerner, Leute. Eine mittlerweile unterschätzte Rebsorte, wie ich finde.