2019 Röttinger Feuerstein Traminer Spätlese halbtrocken
Weingut Poth
Wunderschöne Aromatik nach Rosen, Anis, Nelke, würzig, hochfein, mit feiner Mandelsüße, langer Nachhall, ein Charmeur, hochspannendes Traminererlebnis.
Speiseempfehlung: Als Begleitung zu süßem sowie deftigem Gebäck oder zu Käse ist dieser Wein ganz hervorragend geeignet.
Prämierungen: Großes Gold Savoir Vivre, AWC Gold
Weitere Informationen zur Rebsorte
Traminer
Traminer oder Gewürztraminer, das ist hier die Frage. Natürlich handelt es sich in unserem Fall keineswegs um eine Frage mit solch einer existenziellen Dimension wie beim Dichterfürsten Shakespeare, aber interessant ist der Unterschied dennoch.
So wie es beispielsweise beim Silvaner den grünen, den gelben, den roten und den blauen gibt, so existieren beim Traminer ebenfalls unterschiedliche Varianten.
Je nach Beerenfarbe können verschiedene Spielarten unterschieden werden: Rote Beeren – Roter Traminer, hellrot/rosa – Gewürztraminer, gelblich – Gelber Traminer. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich durch die Intensität ihres würzigen Geschmacks.
Sämtliche genannten Spielarten des Traminers können von den Winzern auf dem Etikett als Gewürztraminer bezeichnet werden. Somit bleibt es letztendlich dem Winzer überlassen, sofern er Roten oder Gelben Traminer im Anbau hat, ob er diese als Traminer oder Gewürztraminer deklariert.
Generell sagt man dem Traminer nach, dass er in Geschmack und Aroma nicht ganz so intensiv sei wie der Gewürztraminer. Auf alle Fälle handelt es sich um eine unserer wertvollsten und ältesten Sorten, welche im Verlauf der Zeit durch natürliche Kreuzungen auch Spuren in anderen Rebsorten wie dem Silvaner und dem Riesling hinterlassen hat.
Als Ursprungsgebiet wird von den Ampelographen Südosteuropa angenommen. Bereits im Mittelalter kam die Sorte in Südtirol vor, wo sie im 15. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Durch den regen Weinhandel ausgehend von der Ortschaft Tramin (Südtirol) kam die Sorte dann auch zu ihrem heutigen Namen.
Datenblatt 2019 Röttinger Feuerstein Traminer Spätlese halbtrocken
Das Weingut "Weingut Poth" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2019 Röttinger Feuerstein Traminer Spätlese halbtrocken
„Für mich soll’s rote Rosen regnen“ - Und sämtliche Wunder ...
Ach ja – wie romantisch so eine Weinbeschreibung doch manchmal sein kann.
Aber alles eins nach dem anderen.
Heute geht es nicht nur um eine der ältesten, autochthonen Rebsorten unserer mitteleuropäischen Heimat - nein es geht auch um die „Mutter“ aller Bukett-Rebsorten (oder Bouquet), die man finden kann.
Der TRAMINER (auch bekannt als GEWÜRZTRAMINER).
Vor über 1000 Jahren bereits als Wildwuchs bekannt, tranken schon Fürsten, Kaiser und Päpste dieses goldgelbe Fruchtwunder.
Wenn wir jetzt bei unserem Röttinger Exemplar ins Glas riechen springt uns förmlich ein für diese Rebsorte extrem typischer Duft entgegen, der mit Abstand bei sonst keiner Rebsorte so dermaßen ausgeprägt vorhanden ist wie beim TRAMINER.
Kommen Sie drauf? Richtig, Rosé!
Und das auch noch in unterschiedlichster Ausprägung. Dazu gesellt sich meist auch noch eine ganze Menge Litschi und hier und da auch gerne einmal Orangenschale.
Das Schöne an diesem Wein, oder grundsätzlich an dieser Rebsorte ist, dass man das dann direkt auch auf der Zunge wiederfinden kann.
Somit ist für mich der Traminer die ehrlichste und am einfachsten zu erkennende Rebsorte überhaupt.
In jeder Blindverkostung erkennt man was da im Glas ist.
Jetzt hat im Speziellen der TRAMINER des Weinguts POTH aus Röttingen auch noch wunderbare Reflexe von Marzipan und kandierten Früchten, die in einem Korb auf einer Frühlingswiese mit Veilchen liegen, mit im Angebot.
Dazu kommt dann noch ein ganz leichter Hauch von Feuerstein (nicht umsonst heißt die Weinlage ja so). Dies gibt dem Wein die nötige Spannung und hebt ihn ein wenig von vergleichbaren Produkten ab.
Wir haben hier darüber hinaus noch eine Spätlese im Glas. Das bedeutet in unserem Fall, dass der Wein halbtrocken daherkommt. Ich persönlich bin eher ein großer Freund von trocken ausgebauten Traminern, aber der hier lässt selbst mein „trockenes“ Herz höher schlagen.
Mein TIPP: Ein leckerer Kaiserschmarrn. Karamellisiert und natürlich mit gerösteten Mandelsplittern serviert. Dazu Heidelbeere, Marillen oder Ähnliches ist selbstverständlich. Ich könnte mir genau diesen Wein auch sehr gut grundsätzlich als Dessert vorstellen.
Einfach mal ausprobieren!
Mein EXTRA-TIPP: Die toskanische Variante im Umgang mit diesem Wein wäre sicherlich ein finales Eintauchen von CANTUCCINI (Das sind trockene Mandel- bzw. Haselnussplätzchen, die meist wie schräg aufgeschnittenes Baguette aussehen).
Ach ja - da bekommt man doch schon wieder Urlaubsgefühle.
In diesem Sinne
Vinophile Grüße,
Ihr/Euer
Marco Weber