
2019 Helios trocken
Bio.Wein.Gut Ruppert
Im Geruch betört der Helios mit einem Spiel von Steinobst (insbesondere Streuobstäpfeln und reifen, vollsaftigen Birnen) als auch exotischen Früchten. Im Mund verströmt der Wein eine feingliedrige, würzige Struktur. Der Wein ist deutschtrocken ausgebaut.
Speisenempfehlung: Ein schöner Wein zum Schöppeln. Aber auch als Aperitif mit gefrorenen Weintrauben, als Hingucker und Kühlelement im Glas serviert, macht er reichlich Freude. Für leicht scharfe Gerichte und feine, cremige Risotto ist er der perfekte Begleiter.
Neuzüchtung aus Müller-Thurgau x Merzling (PiWi-Pioniersrebe)
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DE-ÖKO-006 |
Weitere Informationen zur Rebsorte
Helios
Der Name Helios leitet sich vom griechischen Sonnengott ab, der der Sorte zu einer guten Zuckerleistung verhilft.
Hierbei handelt es sich um eine äußerst komplexe Kreuzung, da auch bereits ihre Elternsorten (Merzling und Seyve-Villard x Müller-Thurgau) aus einer langen Reihe von Kreuzungen entstanden sind. Die Sorte gehört zu den pilzwiderstandsfähigen Reben und ähnelt im Geschmack dem Müller-Thurgau. 2018 wurde die Sorte auf lediglich 13 Hektar in Deutschland angebaut.
Datenblatt 2019 Helios trocken
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Das Weingut "Bio.Wein.Gut Ruppert" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2019 Helios trocken
Ein kleiner Tusch vorweg: tatata-taa! Heute haben wir es gleich mit einer doppelten Premiere zu tun. Nicht nur das Bioland-Weingut Ruppert aus Prichsenstadt ist neu bei den Frankenweinliebhabern, auch die Rebsorte Helios wird von mir zum ersten Mal hier vorgestellt. Ich möchte Ihnen auch kurz erläutern, weshalb meine Wahl ausgerechnet auf diesen Wein gefallen ist. Ganz einfach: Es kann so nicht weitergehen. Wir lechzen alle nach Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen, aber der Wettergott hat einfach kein Einsehen. Was machen wir nur falsch, dass er uns so straft? Wir haben uns doch nicht wie die Weggefährten des Odysseus am Sonnengott Helios versündigt und vor lauter Hunger die heiligen Tiere seiner von Apollo bewachten Rinderherde verspeist. Zu seiner Beschwichtigung ist mir als Lösung das Trinkopfer eingefallen. Und welcher Wein sollte in diesem Zusammenhang besser geeignet sein als eine aus der Helios-Traube gekelterte Kreszenz. Bei der nach dem griechischen Sonnengott Helios benannten Rebsorte handelt es sich um eine Kreuzung aus Merzling x (Seyve Villard 12-481 x Müller-Thurgau), welche 1973 von Norbert Becker am staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg durchgeführt wurde. Die 2008 auf dem Markt eingeführte Sorte ist (noch) extrem selten anzutreffen und wird wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten und andere Schädlinge bevorzugt von biologisch wirtschaftenden Betrieben angebaut, da ein Verzicht auf Pestizide möglich ist. Kein Wunder also, dass in unserem Fall der Winzer, das Bio.Wein.Gut Ruppert, Ökoweinbau betreibt. Doch nun zum Wein selbst. Er stammt aus dem heißen Jahrgang 2019 und kommt mit blass strohgelber Farbe ins Glas. Seine Verwandtschaft mit dem Müller-Thurgau kann er aufgrund einer zarten (Muskat-)Würze nicht verleugnen. Die Nase ist dezent fruchtig, ohne aufdringliche Aromen. Ich nehme in erster Linie Noten von reifem Apfel und gelber Birne wahr. Eine leichte Eisbonbon-Note sorgt für Frische und erinnert an so manchen Kerner, bei welchem dieser Ton durchaus als sortentypisch gilt. Im Geschmack überzeugt der Helios mit reifer Säure und damit in Verbindung stehend einem harmonischen, runden Gaumenauftritt. Sensorisch und vom Restzuckergehalt ist der Wein trocken, jedoch nicht „knochentrocken“. Von den Aromen her steht vor allem das Birnenaroma aus der Nase geschmacklich im Vordergrund. Der Abgang ist weich, rund und harmonisch, ohne langweilig zu sein. Wer harmonische Weißweine ohne krasse Säure und knallige Aromen mag, liegt hier goldrichtig. Ein im besten Sinne „weiniger“ Tropfen. Aber nicht vergessen! Zumindest ein ganz kleiner Schluck muss Helios, dem Sonnengott, vorbehalten bleiben. Sonst wird das nichts mit Sonnenschein von Juni bis September.
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