2018 Blauer Silvaner Orangewein Naturwein trocken
Schloss Saaleck - Weingut Lange
Der Blaue Silvaner wird als Ur-Silvaner bezeichnet. Es gibt nur ca. 30 ha dieser Rebsorte weltweit. 2012 hat das Weingut direkt an der historischen Weinbergsmauer (1719) diesen besonderen Silvaner gepflanzt. Nur alle paar Jahre wird einen Orange Wein daraus gemacht – es ist eben etwas Besonderes!
Die Blauen Silvaner-Trauben sind bei der Ernte lila bis blau gefärbt. Sie wurden selektiv per Hand geerntet. Die Trauben wurden gestampft und dann auf der Maische (mit Beerenschalen und Kernen) 5 Monate ohne Zugabe von Hefen - spontan nur mit den wilden Weinbergs- und Weinkellerhefen, vergoren. Anschließend per Muskelkraft über ein Sieb vom Trester getrennt und mit der Hand ausgedrückt - nicht gepresst! Im 500 Liter-Eichenfass mit der Hefe eingelagert. Der Wein wurde immer wieder von Hand aufgerührt – das nennt man Battonage. Ohne Schwefelzugabe und ohne Filtration schonend in Flaschen abgefüllt. Selbstverständlich ist dieser Wein auch vegan.
Bitte vor der Verkostung 1-2 Stunden karaffieren/ dekantieren. Bei 12-14° entfaltet sich der Wein am besten.
Speiseempfehlung: Meeresfrüchte, marinierter Thunfisch, Pulled Beef, Karottensalat mit weißen Rosinen und Walnüssen. Einfach so zum Genießen.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Blauer Silvaner
Gemessen an den 1.200 Hektar Rebfläche, welche der Grüne Silvaner in seiner gefühlten Heimat Franken einnimmt, ist mit gerade einmal 20 Hektar Blauer Silvaner nahezu verschwindend gering repräsentiert.
Zu verdanken haben wir den Umstand, dass wir heute überhaupt wieder Blauen Silvaner trinken können, dem Winzer und Rebenzüchter Kaspar Steinmann aus Sommerhausen. Er entdeckte 1964 in einer seiner Silvaner-Rebanlagen einen einzelnen Stock mit blauen Trauben. Nach umfangreichen Tests und Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich um einen „Blauen Silvaner“ handelte, welcher als ausgestorben galt. Zielstrebig vermehrte er diesen Stock in seiner Rebschule weiter und behandelte ihn züchterisch, bis der Blaue Silvaner schließlich 1984 als eigenständige Sorte beim Bundessortenamt eingetragen wurde.
Bereits in den 1970er-Jahren wurde in Randersacker die erste Anlage mit Blauem Silvaner in ganz Franken gepflanzt. Dies beruhte damals wahrscheinlich auf einer Verwechslung beim Pflanzgut. Somit gebührt Randersacker, wenn auch dem Zufall geschuldet, der Titel „Neue Ur-Heimat“ des kommerziellen Anbaus des Blauen Silvaners.
Dank natürlich entstandener Mutationen gehören auch noch der „Gelbe Silvaner“ und der „Rote Silvaner“ zur Familie. Allerdings werden beide kaum reinsortig an- und ausgebaut, sondern stehen zusammen mit einer Vielzahl anderer Sorten in uralten Weinbergen im sogenannten „Gemischten Satz“ oder „Altfränkischen Satz“.