2018 Iphöfer Kronsberg Saint Laurent trocken
Zehntkeller Romantik Hotel & Weingut
Feine Kirscharomen, samtig im Geschmack und trocken.
Speiseempfehlung: Ein toller Essensbegleiter für die Mittagszeit und zu ruhige Gelegenheiten.
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Datenblatt 2018 Iphöfer Kronsberg Saint Laurent trocken
Das Weingut "Zehntkeller Romantik Hotel & Weingut" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2018 Iphöfer Kronsberg Saint Laurent trocken
Heute ist wieder einmal Premierenzeit angesagt. Falls meine Aufzeichnungen mich nicht trügen, handelt es sich um den ersten Rotwein aus der Rebsorte Saint Laurent bzw. Sankt Laurent, welchen ich Ihnen an dieser Stelle präsentiere. Dies liegt in erster Linie an der geringen Verbreitung der Sorte in Franken im Speziellen und ganz Deutschland im Allgemeinen. In unserer Region werden gerade einmal 5 Hektar kultiviert, in den dreizehn deutschen Anbaugebieten zusammen sind es knapp 620 Hektar (Platz 9 bei den roten Sorten).
Seine Hauptverbreitungsgebiet ist heutzutage Österreich mit annähernd 800 Hektar.
Die Sorte hat eine bewegte Geschichte hinter sich und war in den 1960er-Jahren in Deutschland so gut wie ausgestorben. Dieses Schicksal teilt(e) sie mit dem Frühburgunder, dessen „Werdegang“ mich in mancherlei Hinsicht an den Sankt Laurent erinnert. Bei beiden handelt es sich um wertvolle, klassische Rebsorten, welche fast komplett von der Bildfläche verschwunden waren und in letzter Minute eine Renaissance erfahren haben. Heute werden sie jeweils wieder auf einigen Hundert Hektar angebaut und stellen wertvolle Spezialitäten bzw. Ergänzungssorten im roten Bereich dar.
Besondere Bedeutung hat die Sorte außerdem als Elternteil der meistangebauten österreichischen Rotweinsorte Zweigelt. Hierbei handelt es sich um eine Neuzüchtung aus dem Jahr 1922 aus St. Laurent und Blaufränkisch.
Der Saint Laurent wurde lange Zeit als Spielart des Spätburgunders eingeordnet, doch mittlerweile wird er als eigenständige Rebsorte eingestuft. Seine genaue Herkunft liegt im Dunkeln. Die ältesten bekannten Vorkommen stammen aus dem Elsass, von wo aus er seine Verbreitung erfuhr. Namensgebend war der Beginn der Färbung der Beeren zum Laurentiustag (10. August).
Beim 2018er Saint Laurent vom Bioland-Weingut Zehntkeller aus Iphofen handelt es sich um einen prototypischen Vertreter der Sorte. Im Glas zeigt er eine gut gedeckte, kirschrote Farbe, kräftiger als die meisten Spätburgunder. Da er lange Zeit als Spielart des Spätburgunders galt, liegt ein Vergleich recht nahe. In der Nase zeigt er sortentypische Pflaumenaromen, ausgeprägte Kirschnoten und leichte Anklänge von Schwarzer Johannisbeere. Die wunderbar reintönige Frucht aus der Nase wird durch feine Gewürznoten ergänzt. In erster Linie wäre hier Wacholder zu nennen, aber auch eine klitzekleine Portion Lakritze hat sich eingeschlichen.
Am Gaumen rollt unser Saint Laurent aus der bekannten Lage „Iphöfer Kalb“ dann den großen Samtteppich aus. Seidenweich fließt er über Zunge und Gaumen ohne spürbares Tannin. Die Säure ist perfekt beschaffen - weder zu hoch noch zu niedrig - und tariert den Wein wunderbar aus. Geschmacklich dominieren saftige Kirsch- und Pflaumenaromen mit einem Schuss lakritziger Bitterkeit im Nachhall. Was unser „Wein der Woche“ im Vergleich zu einem klassischen Spätburgunder eventuell ein klein wenig an Feinheit und Eleganz vermissen lässt, gleicht er durch seinen umwerfenden Charme und Ausgewogenheit aus.
Probieren Sie diesen tollen Rotwein unbedingt als sommerlichen BBQ-Rotwein. Gerne auch leicht gekühlt (14 – 16° Celsius). Zu gegrilltem Lamm, Entrecote vom Rind oder einem liebevoll belegten Deluxe-Burger mit selbstgebackenen Buns und selbstgemachten Soßen.
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