2016 Pastorius-Rotweincuvée trocken
Weingut Artur Steinmann
24 Monate im Barrique gereift.
Eine Cuvée aus 58 % Spätburgunder und 42 % Zweigelt.
Weitere Informationen zur Rebsorte
Cuvée
Der Ausdruck Cuvée ist in Europa nicht einheitlich geregelt. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Französischen und bezeichnet den Inhalt eines Gärbehälters.
Während im französischen Sprachgebrauch jeder separat abgefüllte Wein eines Weingutes eine Cuvée ist, wird die Cuvée in Deutschland mit einem "Verschnitt" gleichgesetzt. Hierbei ist in der Regel das gemeinsame Keltern oder auch das Vergären von verschiedenen Rebsorten zur Herstellung von Wein gemeint.
Während man früher oft von "panschen" beim Cuvée gesprochen hat, wird dies heute als große Kunst der Kellermeister angesehen, die eine optimale Balance für ihr Produkt finden wollen.
Spätburgunder
Der Blaue Spätburgunder, wie er offiziell heißt, gehört zu den bedeutendsten roten Rebsorten weltweit. Von vielen Weinliebhabern und Experten wird die Sorte gar als Königin unter den roten Rebsorten bezeichnet. Als Spezialität und nahen Verwandten gibt es in Deutschland auch noch den Frühburgunder, welcher aber bundesweit nur auf ca. 260 Hektar angebaut wird.
Als Mutterland der Sorte gilt Frankreich, wo sie knapp 30.000 Hektar einnimmt und wahrscheinlich schon seit der Römerzeit kultiviert wird. In Deutschland ist der Spätburgunder mit knapp 11.800 Hektar (12 % der gesamten Rebfläche) die meistangebaute rote Rebsorte.
Vor allem in seinen klassischen Anbauregionen Baden und Ahr dominiert er ganz klar die Anbaustatistik. In den letzten 30 Jahren haben Deutschlands (Spitzen-)Winzer große Anstrengungen unternommen, qualitativ dem großen, strahlenden Vorbild Burgund näherzukommen.
Die Pinot-Noir-Weine von der Côte d’Or genießen Weltruf und Lagen-Namen wie Musigny, Richebourg und Chambertin (um nur einige zu nennen) zaubern ein verklärtes Lächeln in die Gesichter sämtlicher Pinot Noir-Afficionados weltweit. Leider reißen sie aber auch ein tiefes Loch in die Geldbörse ihrer Anbeter. 200 bis 300 Euro – wohlgemerkt: pro Flasche – sind bei den berühmten Grand-Cru-Lagen eher die Regel denn die Ausnahme.
Qualitativ hat sich in deutschen Landen enorm viel getan und sowohl das Verständnis für den Anbau im Weinberg (Standort, Wahl des Klons und der Unterlage, Traubenteilung etc.) als auch die Besonderheiten beim Ausbau im Keller haben sprunghaft zugenommen. So haben die besten deutschen Spätburgunder mittlerweile qualitativ enorm aufgeholt und teilweise sogar zum großen Vorbild aufschließen können. Allerdings bewegen wir uns preislich mittlerweile bei den besten Pinots aus Deutschland auch im dreistelligen Bereich (Friedrich Becker, Bernhard Huber, August Kesseler).
Zusammen mit dem Cabernet Sauvignon und dem Merlot gilt der Spätburgunder als eine der hochwertigsten roten Rebsorten überhaupt. Weltweit steht Deutschland mit seinen 11.775 Hektar Anbaufläche für Spätburgunder (Pinot Noir) auf dem dritten Platz hinter Frankreich (29.700 Hektar) und den USA (16.770 Hektar). Rund jeder dritte Stock in deutschen Rotweinanlagen ist ein Spätburgunder. National dominiert Baden beim Spätburgunder klar und stellt laut den Zahlen des Deutschen Weininstituts (DWI) aus dem Jahr 2014 mit 5.591 Hektar knapp die Hälfte der gesamten deutschen Anbaufläche für diese Rebsorte. Zweitgrößtes deutsches Anbaugebiet für die Sorte ist die Pfalz mit 1.636 Hektar vor Rheinhessen (1.439 Hektar) und Württemberg (1.300 Hektar). In Franken sind lediglich 266 Hektar mit Spätburgunder bestockt und man könnte mit Fug und Recht von einem gewissen Nischendasein sprechen.
Zweigelt
siehe Blauer Zweigelt
Datenblatt 2016 Pastorius-Rotweincuvée trocken
Das Weingut "Weingut Artur Steinmann" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2016 Pastorius-Rotweincuvée trocken
Zugegebenermaßen handelt es sich für fränkische Verhältnisse um eine ungewöhnliche Cuvée, aber der „Erfolg“ respektive der Geschmack gibt dem Winzer Recht. In den Vorjahren handelte es sich bei der roten „Pastorius-Cuvée“ zumeist um einen Verschnitt der Rebsorten Spätburgunder und Domina, für ca. 24 Monate im Barrique ausgebaut. Die 2016er Version enthält nun gute 40 % Zweigelt-Anteil, welche den Wein „burgundischer“, eleganter werden lässt. Schon die mittelkräftige, granatrote Farbe weist in diese Richtung.
Das Nasenbild ist wunderschön und bewegt sich ganz auf der fruchtigen Seite, ergänzt um würzige Noten vom Holzfass. Tolles Aroma nach Süßkirsche, Pflaume und etwas Heidelbeere. Ganz feine „Extraktsüße“ im Duft. Der gekonnte Barriqueausbau steuert feine Vanillearomen bei.
Am Gaumen ist dieser Wein mit 0,4 g/l absolut trocken. Die Tannine sind extrem soft und seidig. Der Wein rollt den großen Samtteppich aus. Eine ultrafeine Säure verleiht dem Tropfen große Eleganz. Geschmacklich dominieren die kirschigen Eindrücke. Null Bitternoten im Nachhall. Ein majestätischer Tropfen. Zu Rehrücken/-keule oder zur Weihnachtsgans ein Gedicht.