2020 Blanc de Noir trocken
Zehntkeller Romantik Hotel & Weingut
Feinfruchtig und trocken. Der 'Weiße-Rote' - leicht und elegant mit starkem Charakter.
DE-ÖKO-006 |
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Blanc de Noir
heißt aus dem Französischen wörtlich übersetzt: Weißer aus schwarzen. Hierbei handelt es sich um einen weiß gekelterten Wein aus dunklen (blauen bis schwarzen) Rotweintrauben.
Im deutschen Weinrecht gibt es diese Weinart eigentlich gar nicht; sie wird aber als Bezeichnung wohl geduldet. Um aus dunklen Weintrauben einen hellen Wein herstellen zu können, ist ein sanftes Pressen erforderlich, damit nicht zu viele Farbstoffe aus den Schalen in den Most gelangen. Der Most wird möglichst rasch von den Schalen getrennt und erst dann zu Ende vergoren.
Datenblatt 2020 Blanc de Noir trocken
Das Weingut "Zehntkeller Romantik Hotel & Weingut" stellt sich vor
Verkostungsnotiz 2020 Blanc de Noir trocken
Skeptiker würden jetzt sagen, beim „Blanc de Noir“ handelt es sich um die Nische in der Nische, so selten trifft man auf diese Kategorie von Wein. Kritiker argumentieren, es verhalte sich ähnlich wie mit dem Rosé. Nämlich, dass es sich bei dieser Art von Wein weder um Fisch noch um Fleisch handele. Für die Anhänger, und zu dieser Gruppe zähle ich mich persönlich, stellt ein guter „Blanc de Noir“ eine willkommene Ergänzung zu den weißen, roten und roséfarbenen Tropfen dar. Somit ist er in meinen Augen ganz klar eine Bereicherung der Weinvielfalt. Des Weiteren ergeben sich, wenn man das Ganze kulinarisch weiterdenkt, Kombinationen, welche einem „Perfect Match“ nahekommen. Für meinen persönlichen Geschmack gibt es kaum einen besseren Begleiter zu Sushi oder Sashimi. Und dies liegt vor allem an einer bestimmten Eigenschaft dieser Weine: Sie sind von unaufdringlicher Art, zeigen wenig Primärfrucht, sondern lassen nur dezent ihre fruchtigen Aromen aufscheinen. Gerade zu (Thunfisch-)Sashimi mit seinem zarten Geschmack erweist sich dies als großer Vorteil, da jeder aromaintensive, kräftige Wein diese geschmacklichen Feinheiten übertönen würde. Bevor ich näher auf den 2020er „Blanc de Noir“ vom Bio-Weingut Zehntkeller aus Iphofen eingehe, hier noch für alle Leser, welche nicht mit dem Thema vertraut sind, eine kurze Erklärung, was es eigentlich damit auf sich hat: Der Begriff „Blanc de Noir“ besagt nichts anderes als dass rote Trauben möglichst unverletzt zur Kelter gebracht und sofort abgepresst werden, so dass keine Farbstoffe aus der Beerenhaut in den Saft übertreten können. Das spätere Ergebnis ähnelt von der Farbe her eher einem Weißwein, nur dass er aus roten Trauben gekeltert wurde. Die Zehntkeller-Version entspricht voll und ganz diesen Erwartungen. Im Glas schimmert er mit einem hellen, brillanten Strohgelb, so wie man es von einem Weißwein gewohnt ist. Nur ganz zarte, kupferfarbene Reflexe verraten bei näherem Hinsehen, dass es sich um einen „Blanc de Noir“ handelt. Das Nasenbild ist, so wie ich es von einem typischen Vertreter der Gattung erwarte, eher dezent. Es drängt sich keine vordergründige Frucht auf. Allenfalls etwas knapp reife Galiamelone, Anklänge von Himbeerbrausestäbchen und eine zart vegetabile Note, welche an Gurke erinnert. Insgesamt ist das Erscheinungsbild in der Nase von Frische und Eleganz geprägt. Die Vorfreude auf den ersten Schluck wächst mit jedem Schnuppern am Glas. Und was soll ich sagen. Der Wein hat Charakter und weist einen tollen Grip am Gaumen auf. Mit 0,8 g/l Restzucker kann man ihn schon fast als knalltrocken bezeichnen. Die Säure verleiht Frische und macht ihn richtiggehend knackig. Bei aller Eleganz und Leichtigkeit, mit 11,5 % Vol. Alkohol haben wir es mit einem potentiellen Sommerwein zu tun, besitzt er dennoch eine Menge aromatische Nachhaltigkeit und klingt lange nach im Abgang. Geschmacklich dominieren exotisch-herbe Aromen, welche mich an Physalis (Kapstachelbeere) denken lassen. Zum Schluss bleibt mir nur das Bekenntnis eines Blanc de Noir-Fans: Ich bin verliebt. |
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